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13-23 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 13. Kapitel 23. Vers: Wissen um Geist und Materie

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„Ya evam vetti purusam prakrtim ca gunaih saha sarvatha vartamano’pi na sa bhuyo‘bhijayate.“
„Wer so Geist und Materie zusammen mit den Eigenschaften kennt, wird nicht wiedergeboren, unabhängig vom Zustand, in dem er sich befindet.“
Wer so Purusha und Prakriti zusammen mit den Gunas erkennt, wird nicht wiedergeboren. Purusha kann man als Geist, als Seele, als Bewusstsein übersetzen. Prakriti bedeutet Materie, Natur, alles, was da ist, und Eigenschaften. Wenn du erst mal das Spiel von Purusha und Prakriti durchblickst, dann wirst du nicht wiedergeboren, unabhängig vom Zustand, in dem du dich befindest. Das ist etwas sehr Wichtiges. Manche Menschen sagen: „Ja, ich würde mich ja gerne spirituell entwickeln, aber leider, leider geht es nicht. Ich habe zwei Kinder, um die ich mich kümmern muss, mein Leben ist äußerst schwierig. Vielleicht in zwanzig Jahren, wenn die Kinder außer Haus sind und ich vielleicht in Rente gehe, dann kann ich danach streben.“ Oder jemand sagt: „Ja, der Sukadev hat gut reden. Meine Situation kennt er nicht. Die ist so schwierig. Der Sukadev lebt ganz entspannt im Ashram, da kann er nachdenken über das Unendliche.“ Oder jemand anderes mag sagen: „Ja, ich habe gerade so eine stressige Zeit im Beruf. Ich kann mich nicht auch noch um spirituelle Entwicklung kümmern, kann jetzt gerade keine Befreiung erreichen.“ Krishna sagt hier, unabhängig vom Zustand, in dem er sich befindet. Es spielt jetzt keine Rolle, ob du sehr viel zu tun hast oder wenig. Es spielt keine Rolle, ob du gesund bist oder krank. Es spielt keine Rolle, ob Menschen dich mögen oder nicht mögen. Es spielt keine Rolle, ob du gerade frisch verliebt bist oder gerade eine schöne Phase der Partnerschaft hast oder gerade in einer Trennung bist. Vom Standpunkt der Erleuchtung her ist unabhängig davon, in welchem Zustand du dich befindest, wichtig, erkenne, du bist Purusha, die reine Seele. Dann gibt es Prakriti und das ist die Natur. Und du bist nicht die Natur, du bist die Seele. Du bist nicht deine psychischen Reaktionen auf die Veränderungen der äußeren Natur. Und wenn du das erkennst, dass du das unsterbliche Selbst bist, welches eins ist mit dem Göttlichen, wenn du das erkennst, egal, in welchem Zustand du bist, dann hast du die Einheit erfahren. Und wenn du die Einheit vollständig erfahren hast, wirst du nicht wiedergeboren. Verschiebe daher die spirituelle Praxis nicht. Verschiebe die spirituelle Erfahrung noch nicht mal auf die Meditation heute Abend, sondern immer wieder, wenn du merkst, du willst glücklich sein, erfahre dich selbst als Ananda. Immer wieder, wenn du Sehnsucht hast nach Verbundenheit und Liebe, verbinde dich mit dem Göttlichen überall und erfahre diese Liebe und Verbundenheit. Immer dann, wenn du Sehnsucht hast danach, das Höhere zu erfahren, erfahre es auch. Die Erfahrung des Höchsten ist unabhängig von allen Eigenschaften, unabhängig von allen Zuständen, in denen du dich befindest. Du kannst jetzt gleich überlegen: „Wer bin ich?“ Und du kannst überlegen: „Wie kann ich das Höchste jetzt erfahren?“