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13-20 Kommentar Swami Sivananda

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Freude und Schmerz sind das Ergebnis guter und böser Taten. Die Kraft des Wunsches wirkt auf den Geist, und der Geist veranlaßt die Sinne zu handeln, um das Gewünschte zu erlangen. Gute und schlechte Taten rühren aus der Natur her und führen zu Glück oder Unglück. Schlechte Taten schaffen Kummer und Sorge. Gute Taten schaffen Glück und Freude. Die Seele erfährt sie. Die Frau arbeitet und bereitet gute, schmackhafte Speisen; die Mann genießt still die Produkte ihrer Arbeit. Er sitzt still und ißt sie nach Herzenslust. Genauso arbeitet die Natur, und die Seele erfährt die Früchte Ihres Tuns, nämlich Freude und Schmerz.

Wenn Harmonie überwiegt, kommt es zu guten Taten. Wenn Rajas vorherrscht, kommt es sowohl zu guten wie auch zu schlechten Taten. Wenn Tamas vorherrscht, werden sündige, ungesetzmäßige und unredliche Handlungen ausgeführt.

An Stelle von Kaarana, was ›Ursache‹ bedeutet, ist es möglich, Karana zu lesen, ›Instrument‹, wie die fünf Wahrnehmungsorgane, die fünf Handlungsorgane, Geist, Verstand und Ichbewußtsein (die dreizehn Prinzipien im Körper).
Karya: Das Ergebnis, d.h. der physische Körper. Die fünf Elemente, die den Körper ausmachen, und die fünf Sinne, die die Sinnesobjekte bilden, die aus der Natur entstanden sind, fallen unter den Begriff ›Instrumente‹, da die Eigenschaften in den Werkzeugen, den Sinnen, zu finden sind.

Es heißt, die Natur ließe Körper, Sinne und deren Empfindungen enstehen. Daher ist die Natur die Ursache von Samsara.

Zuckerrohr ist die Ursache. Zuckerrohrsaft, Zucker und Kandiszucker sind die Produkte, die Erscheinungsformen von Zuckerrohr. Milch ist die Ursache. Quark, Butter und Ghee (gereinigte Butter) sind die Erscheinungsformen von Milch. Was die Erscheinungsform von etwas anderem ist, ist sein Produkt, und das, woraus die Erscheinungsform kommt, ist ihre Ursache. Die Natur ist die Quelle oder der Ursprung aller Erscheinungsformen. Sie bringt alles hervor. Die zehn Organe, der Geist und die fünf Sinnesobjekte sind die sechzehn Erscheinungsformen oder Produkte.

Mahat (der Verstand) entsteht aus Mulaprakriti. Aus Mahat entsteht Ahamkara (Ichbewußtsein). Mahat ist das Ergebnis von Mulaprakriti und die Ursache von Ahamkara. Daher wird Mahat Prakriti-Vikriti genannt. Mahat, Ahamkara und die fünf Tanmatras (die Grundelemente der Materie) sind die sieben Prakriti-Vikritis. Jedes davon ist eine Erscheinungsform des Vorhergehenden und ist dann die Ursache für das Darauffolgende. Die fünf Grundelemente schaffen die fünf grobstofflichen Elemente. Sie sind die subtilen Elemente. Diese sieben sind sowohl Natur als auch Erscheinungsform (Prakriti und Vikriti), Ursache und Wirkung, und fallen unter den Begriff ›Ursache‹.

Die Funktionen des Körpers, die Sinne, die Lebenskraft, der Geist und der Verstand sind dem reinen Selbst überlagert. Daher sagt der Unwissende: »Ich bin schwarz; ich bin dick; ich bin hungrig; ich bin zornig; ich bin taub; ich bin blind; ich bin der Sohn von So-und-so; ich weiß; ich handle; ich erfahre; usw.«

Der Verstand ist sehr subtil. Er ist eng mit dem subtilsten Selbst verbunden. Das Bewußtsein des Selbst spiegelt sich im Verstand wider (Chidabhasa), und daher fühlt der Verstand als Abbild des Bewußtseins: »Ich bin reines Bewußtsein, Chaitanya. Ich erfahre Freude und Schmerz.« Die Eigenschaften des reinen Selbst sind dem Denkvermögen überlagert. Es liegt eine gegenseitige Überlagerung zwischen Verstand und Selbst, Natur und Geist, vor. Das ist die Ursache von Samsara.

Purusha, Jiva, Kshetrajna und Bhokta sind Synonyma. Purusha ist hier nicht das höchste Selbst, sondern die konditionierte Seele, die Seele, die der Seelenwanderung unterliegt und Freude und Schmerz fühlt. Das Selbst, das Absolute, ist für immer frei von Samsara und ändert sich nicht.

Prakriti und Purusha sind die Ursache für Samsara. Die Natur erschafft den Körper, die Lebenskraft, den Geist, den Verstand und die Sinne. Die Seele erfährt Freude und Schmerz. Samsara ist die Erfahrung von Freude und Schmerz. Die Seele ist Samsarin. Sie erfährt Freude und Schmerz. (Vgl.XV.9.)