Ab hier beschreibt Krishna wieder die Eigenschaften eines Vollkommenen. Damit will Krishna die positiven Eigenschaften in deinem Geist wachsen lassen. Du hast all diese Eigenschaften schon in dir. Es gilt, diese stärker werden zu lassen. Wenn du diese Eigenschaften entwickelst, wirst du große Fortschritte auf dem spirituellen Weg machen.
Umgekehrt, wenn du in der Meditation voranschreitest, wirst du in diesen Eigenschaften wachsen. An diesen Eigenschaften misst sich der spirituelle Fortschritt. Erweckung von Prana, Visionen von Licht, Wellen von Freude in der Meditation sind dann tiefe Erfahrungen, wenn du in Liebe, Mitgefühl, Verhaftungslosigkeit und Gelassenheit wächst. Ansonsten kann das einfach nur emotionale Erregung oder Einbildung sein.
Swami Sivananda hat empfohlen, jeden Monat eine andere Eigenschaft zu kultivieren. Im Laufe der Monate und Jahre kannst du so schrittweise deinen Charakter entwickeln. Zur Entwicklung einer Eigenschaft gehört[1]:
Meditiere täglich über diese Eigenschaft während einer Yoga Übung oder am Anfang oder Ende der normalen Meditation.
Wiederhole eine Affirmation bzgl. dieser Eigenschaft bzw. visualisiere dich im Besitz dieser Eigenschaft beim Aufwachen, beim Einschlafen, am Anfang und am Ende der Tiefenentspannung.
Vollbringe jeden Tag eine gute Tat, welche diese Eigenschaft ausdrückt.
Krishna zählt in diesem Kapitel folgende Eigenschaften auf, die du schrittweise entwickeln kannst:
Im 13. Vers legt Krishna besonders viel Wert auf Liebe, Mitgefühl, Toleranz und Einfühlungsvermögen. In den folgenden Versen preist er Entsagung und Gleichmut in immer neuen Worten.
[1] Mehr Informationen zum Thema „Entwicklung von guten Eigenschaften“ findest du in meinem Buch „Die Yoga-Weisheit des Patanjali für Menschen von Heute“. Du findest Vorträge zu diesem Thema sowie angeleitete Eigenschafts-Meditationen als mp3 unter podcast.yoga-vidya.de sowie in der Yoga Vidya Boutique shop.yoga-vidya.de