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10-03 Kommentar Sukadev

Du kannst Gott verehren als „ungeboren, ohne Anfang und als großen Herrn der Welten“. Dies ist die Sicht des  Bhakti Yoga. Oder du kannst die Sicht des Jnana Yoga einnehmen: Es muss eine höchste Wirklichkeit hinter Allem geben, und wenn es diese höchste Wirklichkeit gibt, dann muss sie auch ewig sein. Angenommen, die höchste Wirklichkeit würde irgendwann begonnen haben, dann müsste man fragen: Was war vorher? Und was wird nach dem Tod der höchsten Wirklichkeit sein? Intellektuell ist es also logisch, zu sagen: Wenn es Gott gibt, dann muss er ohne Anfang gewesen sein. Wenn es Gott gibt, dann muss er ohne Ende sein. Wenn es Gott gibt, dann muss er auch überall sein.

Denn wie könnte es sein, dass es Teile des Universums gibt, wo Gott nicht ist? Wenn man sagt, Gott ist nur im Himmel, aber hier auf Erden ist er nicht, macht das keinen Sinn. Dann wäre er nicht das Absolute, sondern müsste auch beschränkt sein. Und dann wäre es nicht Gott, dann wäre es irgendein beschränktes Wesen. Also ist Gott ungeboren, selbst wenn er sich immer wieder inkarniert wie Krishna, der eine menschliche Mutter hatte und irgendwann geboren wurde, wozu es in der Shrimad Bhagavatam genaue Beschreibungen gibt.

Aber Gott ist nicht wirklich geboren, sondern Gott ist ungeboren und ohne Anfang. Er ist der große Herr der Welten. Wenn wir das verstehen, sind wir „ungetäuscht und von allen Sünden befreit“.

Gott ist hinter Allem und macht Alles. Wenn du scheinbar etwas tust, bist in Wahrheit nicht du es, der es tut sondern Gott. Und wenn nicht du es tust sondern Gott, hast du auch nicht die Verantwortung und dann bringt es dir auch kein schlechtes Karma, kein Papa. Papa wird meist als „Sünde“ übersetzt. Papa heißt, etwas Falsches tun, Schuld auf sich zu laden. Und diese muss gesühnt werden, indem man irgendwann negatives Karma erlebt, um die Konsequenzen der Handlungen zu erfahren und nicht noch einmal das Gleiche zu tun. Papa zu vermeiden ist ein Anliegen von Arjuna. Krishna gibt dazu die verschiedensten Antworten, z.B.: „Wenn du Gott als Herrn der Welten, der alles macht, erkennst, begehst du keine Papas.“ Hier findet man eine Parallele zum Christentum. Im Johannes-Evangelium wird gesagt, dass Jesus das Wort ist, aus dem alles gemacht ist. Dieses Wort ist in Jesus Fleisch geworden. Und wer an Jesus glaubt, der ist von allen Sünden befreit.