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09-22 Kommentar Sukadev

Hier sagt Krishna etwas Ähnliches, wie Jesus, der in der Bibel verkündete: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6,33). Wir sollen erst nach dem Königreich Gottes streben. Dann erhalten wir alles andere, was wir brauchen.

Das dürfen wir nicht missverstehen. Jesus mag in der Bergpredigt versucht haben, Menschen zu Wandermönchen zu machen. Das ist aber nicht für alle Menschen gedacht.

Krishna wendet sich in der Bhagavad Gita nicht an Wandermönche. Er spricht zu Arjuna, der erstens verheiratet ist, zweitens Kinder hat, drittens ein Prinz ist und viertens sich darum kümmern soll, dass das Königreich, was am Boden darniederliegt und von Tyrannen versklavt worden ist, wieder aufgerichtet wird. Krishna will Arjuna davon abhalten, vor seiner Verantwortung wegzurennen.

Trotzdem gleichen sich die Aussagen Jesus und Krishnas. Wir brauchen uns um unsere eigenen Angelegenheiten gar nicht zu sehr zu kümmern. Das Wichtigste ist, wir kümmern uns um Gott, wir verehren Gott, wir denken an Gott und wir fühlen die Einheit. Und alles, was wir haben, alles, was wir tun, tun wir für Gott. Wir dienen Gott im Alltag, wir tun alles, was wir können mit Liebe für andere Menschen und für Gott. Wir erfüllen unsere Pflichten mit großer Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein und bringen alles Gott dar. So werden wir selbst auch alles bekommen, was wir brauchen. Es ist ein ganz anderer Blickwinkel, als der heute Vorherrschende. Die heute populäre Weltanschauung will uns suggerieren, dass wir unsere Bedürfnisse und Wünsche herausfinden sollen. Durch die Befriedigung der Wünsche würden wir glücklich werden. Krishna vertritt da einen anderen Standpunkt. Glück kommt, wenn wir nach Gott streben, die Einheit erkennen, unsere Aufgaben erfüllen und anderen dienen. Um anderen dienen zu können, müssen wir natürlich auch all unsere Talente dafür einsetzen, und Körper und Geist das geben, was sie zum Dienen brauchen. So mag im äußeren Leben kein großer Unterschied sein zwischen einem spirituellen Menschen und einem anderen. Aber die innere Einstellung und die innere Erkenntnis sind ganz anders.