Suche
  • TIPP: Nutze die Suche, um bestimmte Verse zu finden.
  • z. B.: die Eingabe 01-21 bringt dir 1. Kapitel, 21 Vers.
Suche Menü

08-02 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 8. Kapitel, 2. Vers: Der letzte Gedanke vor dem Tod ist entscheidend

Play

Arjuna, der Schüler, fragt Krishna:

„Wer und wie ist Adhiyajna, das ursprüngliche Opfer, hier in diesem Körper, Oh Krishna? Und wie erkennt Dich der Selbstbeherrschte in der Stunde seines Todes?“

Arjuna stellt zu Beginn des 8. Kapitels wichtige Fragen. Eine Frage: Wie erkennt man Gott in der Stunde des Todes? Die Bhagavad Gita geht ja von Reinkarnation aus. Du verkörperst dich wieder und wieder, bis du das Höchste erfährst. Und dieses Wieder und Wieder kann sehr lange dauern. Die Verwirklichung des Höchsten braucht seine Zeit und geht typischerweise über viele Inkarnationen. Manche sehen das auch als erstrebenswert an, sie wollen gar nicht die Verwirklichung erreichen, sie finden das Leben auf dieser Erde schön. Und das Leben auf der Erde ist ja auch schön. Aber es ist nicht nur schön. Denke darüber nach, wie viele Krankheiten es gibt. Alter, Krankheit, Tod bestimmen diese Welt. Und das, was heute ist, ist morgen wiederum nicht. Und es heißt, dass die Freude in dieser Welt nur ein Abklatsch ist der Freude, die im Höchsten zu erfahren ist.

Vielleicht hattest du ja auch schon sehr tiefe Meditationen. Vielleicht hast du in der Meditation schon sehr tiefe Freudeerfahrungen gehabt. Vielleicht ist es dir auch gelungen, im Alltag mal das gegenständliche Bewusstsein zu verlassen. Vielleicht hast du mal diese Einheit gespürt. Die höchste Verwirklichung ist der wunderbarste Zustand, den du dir vorstellen kannst. Alle kleinen Freuden im Alltag sind nur Widerspiegelungen dieser höchsten Freude. Es ist wichtig, Vairagya zu erzeugen. Das heißt Verhaftungslosigkeit, letztlich auch Wunschlosigkeit. Daher denke immer wieder darüber nach, es gibt eine höhere Wirklichkeit und man kann sie verwirklichen. Die großen Weisen haben darüber gesprochen. Swami Sivananda hatte es verwirklicht. Viele Menschen, auch heute, leben aus diesem Gottesbewusstsein heraus. Und wenn du regelmäßig meditiert hast, hast du schon mal diese Freude mindestens andeutungsweise gespürt.

So ist es gut, nach dem Höchsten zu streben. Und es ist gut schon jetzt, schon heute, nach dem Höchsten zu streben. Vielleicht schon während du diese Zeilen liest, sei dir nochmals bewusst: „Ja, es gibt dieses Höchste. Ich kann es spüren.“ Vielleicht spürst du es jetzt in deinem Herzen. Vielleicht spürst du ein sanftes Pulsieren im dritten Auge. Vielleicht spürst du eine Liebe, eine Freude, eine Verbundenheit. Vielleicht kannst du einen Moment lang deinen Blick in die Weite geben. Vielleicht kannst du einen Moment lang spüren, du bist verbunden. Du kannst also jetzt und in diesem Moment das Göttliche erfahren. Arjuna stellt die Frage, wie er Gott im Moment des Todes erfahren kann, sodass er sich nicht wieder inkarnieren muss. Es ist sehr wichtig, den letzten Gedanken beim Sterben, also den letzten Gedanken vor dem Tod, zu steuern oder letztlich darauf Einfluss zu nehmen. Denn der letzte Gedanke bestimmt, wie wir uns reinkarnieren und ob wir uns reinkarnieren und wie die Zeit zwischen zwei Leben ist.