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07-28 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 7. Kapitel, 28. Vers: Sei frei von der Identifikation

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Krishna sagt:

„Menschen, die tugendhaft handeln, deren Sünden ein Ende gefunden haben, und die von der Täuschung der Gegensatzpaare frei sind, verehren Mich und halten sich an ihre Vorsätze.“

So beschreibt Krishna, wie wir letztlich Gott erfahren können. Er schreibt davon, dass „Sünden ein Ende gefunden haben. Papas ein Ende gefunden haben.“ Anders ausgedrückt, tugendhaft sind die, die sich bemühen, anderen zu helfen und zu dienen, Menschen, die sich an ethische Grundsätze halten. Dabei ist es gut zu wissen, dass es immer wieder auch so ist, dass man sich nicht an alles halten kann, was man gerne hätte und dass die Welt komplex ist. Wichtig ist, alles Gott darzubringen. In vorigen Kapiteln und auch im letzten Kapitel beschreibt ja Krishna, dass dann, wenn wir uns bemühen, das Gute zu tun und dann alles Gott darbringen, dann begehen wir letztlich keine Sünde, wir machen uns nicht schuldig. Wir sollten uns nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, im Bewusstsein, dass auf einer dualistischen Welt die perfekte Handlung nicht möglich ist. Also machen wir es so gut, wie wir können, und bringen es Gott dar. So entstehen keine neuen Papas mehr. „Getrennt sein von der Täuschung durch die Gegensatzpaare“, ist das zweite. Also über Raga und Dwesha hinauszuwachsen, über Mögen und Nicht-Mögen hinauszuwachsen. Das war ja das Thema im gestrigen Podcast der Yoga Vidya Inspirationen, Gegensatzpaare. Also, lerne es, gleichmütig zu sein in Hitze oder Kälte, in Vergnügen und Schmerz, in Lob und Tadel, in Erfolg und Misserfolg usw. Lerne das immer wieder und immer mehr. Je mehr dir das gelingt, umso mehr spürst du die göttliche Gegenwart. Und selbst wenn du weiter Mögen und Nicht-Mögen hast, lerne, dich nicht damit zu identifizieren und werde dir bewusst: „Ich bin nicht dieses Mögen und Nicht-Mögen. Mögen und Nicht-Mögen entsteht in meinen Gedanken, entsteht in meinem Geist.“ Es mag sogar bestimmte Gründe haben, weshalb dem so ist und es mag sogar gut sein, dass du manches magst und anderes nicht magst. Aber lerne, dich nicht damit zu identifizieren und sei dir bewusst, dein Glück hängt nicht davon ab, dass sich etwas auf eine bestimmte Weise manifestiert. „Bleibe bei deinen Vorsätzen“, auch wiederum etwas Wichtiges. Halte dich an deine Vorsätze und halte auch deine Versprechen ein. Heutzutage gibt es oft so eine Beliebigkeit. Menschen nehmen sich etwas vor und wenn ein Hindernis entsteht, dann geben sie es wieder auf. Wenn du dir vornimmst, jeden Morgen zu meditieren, dann meditiere auch jeden Morgen. Nimm es dir für eine gewisse Weile vor. Dann kannst du dir z.B. nach einer Woche bewusst machen: „Ja, das hatte ich mir vorgenommen, ich habe es eingehalten, es hat so und so gut geklappt. Jetzt werde ich mir etwas anderes vornehmen. Ich werde die Meditation ausbauen oder ich werde sie etwas zurückfahren. Ich werde die Technik etwas ändern.“ Aber du hast erst mal einen Vorsatz gefasst und du hast den Vorsatz gehalten. So überlege jetzt auch, gibt es irgendeinen Vorsatz, den du dir für die nächste Woche vornehmen willst oder mindestens für heute vornehmen willst. Aber oft ist ein Vorsatz für die ganze Woche gut: Ein Vorsatz für deine spirituellen Praktiken, ein Vorsatz, woran du arbeiten willst, ein Vorsatz, wie du mit jemandem umgehen willst, ein Vorsatz, was du vielleicht demnächst an spiritueller Entwicklung erreichen willst, welche Bücher du lesen willst, wann du das nächste Mal zu einem YogaAshram fahren willst usw. Es ist gut, sich etwas vorzunehmen und dann die Vorsätze zu halten, solange keine unüberwindbaren Hindernisse entgegentreten oder solange du nicht tatsächlich gefordert wirst durch etwas anderes, einen anderen Vorsatz vielleicht. Vielleicht hast du Kinder und natürlich haben die Kinder Vorrang. Und natürlich, wenn ein Kind krank wird, musst du manche anderen Vorsätze etwas zurückstellen. Nichtsdestotrotz, ohne größeren Grund vernachlässige nicht deine Vorsätze, sondern halte deine Vorsätze.