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06-32 Kommentar Sukadev

In diesem Vers fordert Krishna von uns nicht, vollständig frei von Sukha, Leid, oder Dukha, Vergnügen/Freude zu sein.

Er rät uns in Sukha und Dukha das Gleiche zu sehen –

ob wir eine Beförderung bekommen oder eine Kündigung,

ob wir die Frau oder den Mann unseres Lebens gefunden haben und er oder sie „ja“ sagt, oder ob es gerade eine Trennung gibt,

ob wir ein Kind geboren haben und feststellen, es ist das tollste Geschenk des Himmels oder das Kind bei einem Autounfall stirbt,

ob wir die Einnahmen haben können, um unser YogaZentrum weiter aufrecht zu erhalten oder es schließen müssen, weil es finanziell doch nicht aufgeht.

Viele weitere Beispiele kannst du dir einfallen lassen… bzw. … wird dir das Leben bringen.

Schmerzen und emotionales Leid sind durchaus da. Nur können wir uns früher davon lösen.

Wenn uns das gelingt, dann sind wir der höchste Yogi. Das heißt, wenn uns das zunächst nicht gelingt, dann können wir auch schon Yogi sein, aber noch nicht der Höchste. Das ist bei einfacheren Dingen leichter als bei schwierigeren.

Arjuna spricht im folgenden Vers das aus, was viele von uns denken und immer wieder denken: „Ist das überhaupt möglich?“ Ich rate dir, meditiere darüber, wie du wärst, wenn du vollkommen bist. Manche empfinden es schon als Sakrileg zu denken, dass wir vollkommen sein können. Irgendetwas wehrt sich in einem. Probiere es trotzdem. Lies nochmals die Verse 24-32 durch und meditiere darüber, vielleicht etwas abgewandelt:

„Indem ich vorbehaltlos alle aus Sankalpa entstandenen Wünsche aufgebe und durch den Geist die Gesamtheit der Sinne von allen Seiten her vollständig einschränke, erlange ich allmählich Ruhe, nachdem der Verstand zum Stillstand gekommen ist. Wenn mein Geist dazu gebracht worden ist, sich im Selbst zu verankern, denke ich an nichts. Höchste Wonne erfahre ich, wenn mein Geist sehr friedvoll ist und dessen Leidenschaft gestillt wurde, ich eins mit Brahman geworden bin und jenseits aller Sünden gekommen bin. Wenn mein Geist immer auf diese Weise beschäftigt ist, und sich von allem Makel gelöst hat, genieße ich leicht die Seligkeit, die aus der Berührung mit Brahman entsteht. Wenn mein Geist durch Yoga harmonisch geworden ist, sehe ich mein Selbst in allen Wesen wohnen und alle Wesen in meinem Selbst. Ich sehe überall das Eine.“

„Da ich überall Gott sehe und alles in Gott sehe, kann ich niemals von Gott getrennt werden und auch Gott wird nie von mir getrennt. Verwurzelt in der Einheit, verehre ich Gott als das allen Wesen Innewohnende. So weile ich in Gott ungeachtet meiner Lebensumstände. Durch die Erfahrung des Selbst überall, sei es in Sukha oder Dukha, bin ich in höchster Einheit verwurzelt.“