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04-34 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 34. Vers: Die Weisen erfahren Weisheit

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Krishna spricht:

„Erkenne Dies durch lange Verneigung, Fragen und Dienen. Die Weisen, die die Wahrheit erkannt haben, werden dich in diesem Wissen unterweisen.“

Hier spricht Krishna über drei der Hauptwege: Durch Verneigung, durch Hingabe, durch Bhakti. Als zweites durch Fragen, also durch Jnana Yoga. Als drittes durch Dienen, ist Karma Yoga. Man kann diesen Vers aber auch interpretieren als: Wie nähert man sich einem Weisen? Wenn du spirituelle Weisheit lernen willst, dann ist es gut, zu einem Lehrer zu gehen. Und der Lehrer muss nicht nur ein selbstverwirklichter Meister in Indien sein. Das kann jemand sein, der etwas länger auf dem Weg ist. Vielleicht gehst du ja in ein Yogazentrum und dort gibt es jemanden, der das Yogazentrum leitet. Vielleicht gehst du regelmäßig in einen Ashram und da geht es nicht nur um den, der den Ashram leitet und vielleicht nicht so direkt zugänglich ist, sondern es gibt jemanden, in dessen Seminar du gehst. Allgemein, wenn du irgendeine spirituelle Unterweisung suchst, ist Verneigung, Fragen und Dienen wichtig. Verneigung – öffne dich innerlich, indem du dich an die Weisheit desjenigen wendest, der jetzt sprechen wird. Der andere mag auch ein Mensch sein, der andere mag seine Fehler haben. Wenn du dich vor ihm innerlich verneigst, wenn du demütig zu ihm oder ihr hingehst, dann wird das tiefere Wissen in ihm aktiv werden. Wenn du jemanden beschimpfst und herausforderst, dann werden andere Aspekte stark werden. Wenn du Hingabe übst, wenn du vom Herzen her demütig bist, dann öffnest du einen Kanal. Das zweite ist, frage! Ganz klassischerweise spricht ein Meister dann, wenn er gefragt wird. So viel Weisheit steckt in Menschen drin. Ich weiß z.B., Swami Vishnu-devananda, mein Meister, der hat Vorträge gegeben. Aber die wirklich wichtige Unterweisung habe ich bekommen, wenn ich ihn gefragt habe. Er ist nicht sofort auf Fragen eingegangen, manche Fragen musste ich ihm zwei- oder dreimal stellen. Und manchmal, wenn ich ihn gefragt habe, „ich hätte eine Frage, kann ich dich fragen“, da hat er gesagt, „heute nicht“. Und am nächsten Tag vielleicht auch nicht. Aber ich bin hartnäckig gewesen. Ich habe wieder und wieder gefragt. Und so habe ich vieles erfahren, was ich nicht erfahren hätte, wenn ich nicht gefragt hätte. Der dritte Aspekt ist, Dienen. Um wirklich sich auf einen Meister einzustellen, gilt es, ihm zu dienen. Und so kannst du auch überlegen, angenommen, du gehst in eine Yogaschule, kannst du überlegen: „Könnte ich etwas tun?“ Vielleicht Rezeptionsdienst, vielleicht ein paar Broschüren verteilen, vielleicht Staub saugen, vielleicht Geschirr spülen. So viele verschiedene Möglichkeiten gibt es. Wenn du von einem Menschen etwas lernen willst, ist es auch notwendig, ihm einige kleine Dienste zu erweisen. Und selbst wenn du in ein Seminar gehst, kannst du schauen, was bräuchte vielleicht dein Lehrer. Vielleicht kannst du ihm das Kissen hinstellen, vielleicht kannst du ihm Wasser hinbringen, vielleicht kannst du im Raum die Kerze entzünden, vielleicht kannst du eine Decke hinstellen, vielleicht kannst du zu Anfang der Stunde die Fenster aufmachen und nachher wieder zumachen, vielleicht kannst du fragen: „Gibt es irgendetwas, was ich tun könnte?“ Durch Verneigung, durch Fragen, durch Dienen, kannst du von den Weisen Wissen erlangen.