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04-24 Kommentar Sukadev

Dies ist ein sehr bekannter Vers der Bhagavad Gita. Brahman ist Arpanam, die Opfergabe. Brahman ist havir, der Brennstoff. Brahman ist das Feuer, Agni. Brahmana hutam, Brahma ist der Huta, der Priester.

Brahmaiva tena gantavyam = Brahman wird wahrlich erreicht von dem allein, der überall (brahma karma) das Wirken von Brahman sieht und dann in Samadhi eingeht.

Um uns diese Lehre zu verdeutlichen gebraucht Krishna wieder die Analogie des Opfers, die er auch schon einmal im dritten Kapitel gebraucht hat, da Arjuna jemand ist, der mit Opferzeremonien sehr vertraut ist.

 

Swadharma (die eigene Pflicht) zu tun ist etwas, was zu Lebzeiten Krishnas weit verbreitet ist. Deshalb spricht Krishna letztlich davon, dass Brahman alles ist und wenn es uns gelingt Brahman in allem zu erkennen, dann sind wir in Samadhi. Ähnlich ist es, wenn wir handeln: Wir bringen etwas dar. Das ist die Opfergabe. Brahman ist die geschmolzene Butter, was letztlich diese Opfergabe ist. Und Brahman ist das Feuer. Wenn wir irgendetwas tun und es dann darbringen, dann vergeht die Handlung ebenfalls. Es ist nicht so, dass wir handeln und es bleibt erhalten, sondern es wird dabei verbrannt. Wenn wir handeln sind wir wie Priester, was eine schöne Analogie ist. Wenn wir in diesem Gewahrsein handeln, dann vollziehen wir rituelle Handlungen von morgens bis abends.

 

Wenn wir selbst eine Homa durchführen, dann bauen wir als erstes mit viel Liebe einen Altar auf. Dann erschaffen wir einen Homakund (Feuerstelle), besorgen uns Kokosnüsse und erzeugen daraus Kokosnund melken sie. (Zwar ist das in Deutschland nicht üblich, doch in Indien ist es klassisch.) Von der Milch schöpft man den Rahm ab, schlägt ihn und erhält nach langer Zeit Butter. Diese Butter erhitzt man dann, entnimmt den Schaum auf der Oberfläche und erhält zum Schluss das Butterfett. Dies ist ein langwieriger Prozess. Wenn man das Butterfett dann bekommen hat, gibt man es ins Feuer und beobachtet, wie es verbrennt.

Eine solche Homa ist ein machtvolles archaisches Ritual. Als Menschen führen wir zwar nicht täglich eine klassische Homa durch, doch auch wir opfern täglich. Indem wir morgens aufwachen, etwas Nahrung in den Mund geben/opfern, diese „verbrannt“ und danach ausgeschieden wird. Wir begeben uns zur Arbeit, schaffen einen Stapel an Papier, bearbeiten ihn und werfen Erledigtes in den Papierkorb.