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17-15 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 17. Kapitel 15. Vers: Sprachliches Tapas der eigenen Worte

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„Anudvega-karam vakyam satyam priya-hitam ca yat svadhyayabhyasanam caiva van-mayam tapa ucyate.“

Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:

„Eine Sprache, die nicht erregt ist, sondern wahr ist, angenehm und nutzbringend, und die Praxis des Studiums der Veden wird Tapas der Sprache genannt.“

Tapas heißt spirituelle Praxis. Tapas heißt auch Askese. Tapas heißt enthusiastisches Streben, feuriges Streben, Tapas heißt Hitze, Wärme, enthusiastisches Streben nach dem Höchsten. Krishna spricht in diesen Versen über die drei Arten von Tapas: Tapas des Körpers, Tapas der Sprache und Tapas des Geistes. Hier geht es also um Tapas der Sprache. Tapas der Sprache heißt, nicht erregt, im Gegenteil wahr, angenehm und nutzbringend. In der Manu Smriti wird gesagt, man soll nur das sprechen, was wahr ist, was angenehm ist und was nutzbringend ist. Und so, bevor du sprichst, überlege: „Ist das, was ich sage, wahr?“ Wenn es nicht wahr ist, dann sage es nicht. Du musst nicht jede Wahrheit sagen, insbesondere dann, wenn sie verletzend ist, aber du solltest nichts sagen, was Lüge ist. Als zweites, ist es angenehm? Man kann auch sagen, sage nicht das, was verletzend ist. Es mag auch mal Ausnahmen geben, weil du jemanden aufwecken musst. Das sollte aber die Ausnahme sein. Im Normalfall probiere, deine Sprache mit Respekt zu gebrauchen und versuche, so zu sprechen, dass andere etwas damit anfangen können.

Es gibt ja in letzter Zeit die Entwicklung der so genannten gewaltfreien Kommunikation. Das ist eine Weise, auch seine Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken, seine Anliegen auszudrücken, ohne einen anderen zu verletzen. Sprich also so, dass du andere nicht damit verletzt. Das ist Tapas der Sprache. Als drittes, ist es nutzbringend, was du sagst? Es ist wichtig, dass das, was du sprichst, auch irgendeinen Nutzen hat. Der Nutzen kann auch einfach sein, dass man Informationen austauscht oder menschliche Kontakte herstellt. Auch das ist nutzbringend. Manche Menschen sprechen sehr, sehr viel und verausgaben sich so. Manche Menschen sprechen sehr, sehr wenig. Es ist eine gewisse Temperamentsfrage und Krishna sagt ja an anderer Stelle, dass man seinem Temperament durchaus folgen kann und sollte. Aber achte darauf, dass du nicht mehr sprichst als dir entspricht und nicht weniger. Und gestalte deine Sprache so, dass sie nutzbringend ist für dich und für andere. Nimm dir also jetzt nochmal besonders vor, dass das, was du sagst, wahr sein soll, und nimm dir vor, nicht zu schwindeln. Nimm dir vor, es so zu formulieren, dass es so weit wie möglich angenehm ist und dass du andere nicht verletzt mit dem, was du sagst. Und nimm dir vor, so zu sprechen, dass es für andere hilfreich ist. Das beinhaltet auch, dass du dich in andere hineinversetzt und überlegst: „Was braucht der andere? Was kann ich tun, um dem anderen zu helfen?“ Oder: „Was können wir gemeinsam tun zum Wohl der guten Sache?“