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16-10 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 16. Kapitel 10. Vers: Verblendung führt zu Täuschung

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„Kamam asritya duspuram dambha-mana-madanvitah mohad grhitvasad-grahan pravartante’suci-vratah.“

Krishna spricht:

„Die asurischen Menschen sind voll unstillbarer Wünsche, Falschheit, Stolz und Überheblichkeit, haben böse Vorstellungen aufgrund von Täuschung und handeln mit unreinen Vorsätzen.“

Hier bespricht er: Was macht einen asurischen Menschen aus? Er hat das in den vorigen Versen gesagt, er führt es hier weiter aus. Und das kann man als konkrete Warnungen auffassen, wovor du dich in Acht nehmen musst. Unstillbare Wünsche: Wünsche können dich in verschiedene Probleme führen, vor allem unstillbare Wünsche. Man kann mit Wünschen sehr spielerisch umgehen. Man stellt fest, „ja, das ist ein Wunsch“, jetzt kann man überlegen: „Wie kann ich diesen Wunsch auf sattvige Weise, also auf gute, auf ethische Weise befriedigen, so dass er weiter mein Herz öffnet?“ Du kannst aber festhalten an einem Wunsch und kannst besessen sein von dem Wunsch und kannst sagen: „Das muss ich unbedingt haben.“ Und manche Menschen, die denken, sie müssen das unbedingt haben, nehmen in Kauf, andere zu verletzen, anderen Schlechtes anzutun. Daher sei dir bewusst, Wünsche sollten nicht unstillbar sein, du solltest im Erfüllen der Wünsche Freundlichkeit haben. Dann schreibt er hier, Falschheit, Stolz und Überheblichkeit. Darauf ist er schon vorher eingegangen. Menschen können um das, was sie wollen, zu erreichen, lügen, können betrügen. Sie können auch Stolz haben im Sinne von: „Ich bin besser als andere.“ Sie wollen zeigen: „Ich bin größer als andere.“ Menschen, die auf diese Weise rajasig sind, gehen notfalls auch wiederum über Leichen, um andere auszumerzen. Er sagt auch, „haben böse Vorstellungen aufgrund von Täuschung“. Man kann aus Täuschung heraus denken: „Ah, der ist ein schlechter Mensch. Diesen Menschen muss ich vernichten.“ Oder: „Der steht mir im Weg. Den muss ich aus den Weg räumen.“ Oder: „Der soll aus meinem Leben herauskommen.“ Also, durch Täuschung kommen schlechte Vorstellungen von anderen Menschen und dann setzt du diese Vorstellungen in schlechte Taten um. Und es geht jetzt nicht nur um irgendwelche bösen asurischen Menschen, sondern sei dir bewusst, das kann auch dir passieren. Immer wieder kannst du dich täuschen. Du kannst dich täuschen über einen anderen Menschen. Du kannst plötzlich denken: „Der ist schlecht, der ist böse.“ Oder: „Mit dem möchte ich nichts mehr zu tun haben.“ Gut, es kann sein, dass es manchmal klug ist, mit einem Menschen für einen Weile nichts mehr zu tun zu haben. Es kann sein, dass es gut ist, dass man die Beziehung etwas klärt. Aber passe auf, dass du nicht aus Täuschung heraus anfängst, einen Menschen zu hassen und dann handelst mit schlechten Vorsätzen. Erinnere dich immer daran, im Namen des Guten kommen die schlimmen Dinge. Du denkst irgendetwas, dass das und das sein müsste, und dann kannst du dir vorstellen, der und der Mensch steht dem entgegen, und deshalb musst du ihn irgendwie aus dem Weg räumen. All das kommt aus Täuschung heraus. Wahres Verständnis sieht das Gute in allen Menschen. Wahres Verständnis sieht, dass es wichtig ist, mit allen auszukommen. Wahres Verständnis kann auch mal heißen, dass du einen anderen von etwas abhalten musst, aber nicht aus der Vorstellung, dass er böse ist, sondern dass er oder sie getäuscht ist. Und sei immer bewusst, du selbst kannst dich auch täuschen. Und handle mit einem reinen Vorsatz, nämlich dem Vorsatz, das Gute in der Welt zu bewirken und voller Liebe zu sein.