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16-01 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 16. Kapitel 1. Vers: Das, was Göttlichkeit entwickelt

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„Sri bhagavan uvaca Abhayam sattva-samsuddhir jnana-yoga-vyavastitih danam damas ca yajnas ca svadhyayas tapa arjavam.“

Krishna sprach:

Furchtlosigkeit, Reinheit des Herzens, Beständigkeit im Wissen und im Yoga, Almosengeben, Sinnesbeherrschung, Opfer, Studium der Schriften, Askese und Aufrichtigkeit.“

Dies ist der erste Vers, in dem Krishna über Eigenschaften spricht, die man im Yoga kultivieren sollte. Es gibt drei Verse mit einer großen Aufzählung von verschiedenen Eigenschaften. Du kennst wahrscheinlich die fünf Yamas von Patanjalis Yoga Sutra: Ahimsa, Satya, Asteya, Brahmacharya, Aparigraha. Die findest du auch in dieser Aufzählung. Aber Krishna spricht noch über sehr viel mehr. Es rentiert sich durchaus, diese bewusst zu entwickeln. Du könntest dir vornehmen, dass du in einem Jahr all diese Eigenschaften entwickeln willst. Du kannst eine Woche lang besonders Furchtlosigkeit entwickeln, Mut, deine Schüchternheit überwinden und viele andere Formen von Furcht. Du kannst dann eine Woche Reinheit des Herzens entwickeln. Du kannst besonders überlegen: Was heißt Reinheit des Herzens? Swami Sivananda hat einen großen Kommentar geschrieben zu diesem Vers. Er geht über mehrere Seiten und dort beschreibt er genauer, was konkret Reinheit des Herzens heißen kann, sattva-samsuddhir. Also, sat, Reinheit des Herzens, und sattva, Lichtheit. Eine weitere Woche kannst du über Beständigkeit im Wissen, im Jnana, nachdenken, das entwickeln. Jnana Yoga heißt, das Selbst in allen Wesen sehen. Und das kannst du eine Woche lang besonders bewusst praktizieren. Beständigkeit im Yoga ist eine weitere wichtige Methode. Eine weitere Woche kannst du darauf achten, besonders regelmäßig bei deinen Yogapraktiken zu sein. Vielleicht bist du das ja jetzt schon, aber ansonsten kannst du es dir mal vornehmen eine Woche lang. Almosengeben, Dana, bedeutet z.B. einen Teil deines Einkommens geben für andere. Es muss nicht viel sein, aber es gilt, mal öfters zu überlegen, willst du dir wirklich eine neue Hose kaufen oder könntest du das Geld stattdessen spenden. Willst du wirklich nochmals zusätzlich ausgehen, vielleicht in ein teures Restaurant, oder willst du stattdessen etwas geben für Menschen, die kaum oder gar nichts zu essen haben usw. So kannst du eine Woche besonders Dana kultivieren. Sinnesbeherrschung, Dama, auch etwas, was du eine Woche lang machen kannst. Swami Sivananda gibt einige Beispiele: Eine Woche lang auf Süßigkeiten verzichten oder eine Woche auf Salz verzichten. Oder du kannst selbst überlegen, welche Essenssachen magst du besonders, und auf sie verzichten. Das ist manchmal noch schwieriger als Fasten. Gut, Fasten wäre auch eine Weise der Sinnesbeherrschung. Es gibt noch andere Möglichkeiten. Z.B. eine Woche lang auf warme Duschen verzichten und stattdessen nur kalt duschen. Oder eine Woche lang auf dem Boden schlafen, statt im warmen Bett. Also, verschiedene Möglichkeiten der Sinnesbeherrschung. Opfer war das nächste. Du kannst überlegen, was du für Opfer bringen willst. Opfer für andere oder auch in der ursprünglichen Bedeutung: Yajna wörtlich sind Feuerrituale. Aber du könntest auch überlegen, was könntest du vielleicht besonders für andere an Opfern bringen. Studium der Schriften: Das machst du sozusagen gerade, indem du diesen Bhagavad Gita Kommentar liest, studierst du ja diese Schrift. Du kannst das auch eine Woche besonders bewusst tun. Askese bedeutet, bewusst Dinge tun, die dir keinen Spaß machen. Bewusst das Gute tun, was dir unangenehm ist. Das hilft, deine Geisteskraft zu stärken. Aufrichtigkeit als nächstes, ein anderes Wort für Satya. Sei aufrichtig. Eine Woche lang auch keine Übertreibungen, keine Notlügen, nicht schwindeln, sondern aufrichtig sein. Oder manchmal ist es auch besser, zu schweigen. Man muss nicht jede unangenehme Wahrheit sagen, manchmal muss man schweigen. Aber es ist eine gute Weise, eine Woche lang auch nicht zu übertreiben und auch auf Schwindeleien zu verzichten. Wenn du das machst, jede dieser Eigenschaften eine Woche lang bewusst kultivieren, dann wirst du innerhalb von einigen Monaten ein sehr spiritueller Mensch sein. Du wirst auf dem spirituellen Weg sehr viel vorankommen.