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15-11 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 15. Kapitel 11. Vers: Yogaübende streben nach Vollkommenheit

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„Yayanto yoginas cainam pasyanty atmany avasthitam yatanto`py akrtatmano nainam pasyanty acetasah.“
Krishna spricht:
“Die Yogis, die nach Vollkommenheit streben, nehmen Ihn im Selbst weilend wahr; die Groben und Unintelligenten aber sehen Ihn nicht, auch wenn sie danach streben.“

Die Yogis, die Yogaübenden, die Praktizierenden, die nach Vollkommenheit Strebenden, sie nehmen Gott im Selbst weilend wahr. Das heißt, wenn du nach Vollkommenheit strebst, denn du bist ja ein Yogaübender, sonst würdest du jetzt diesen Text nicht lesen. Du liest ja kein Abenteuerbuch, sondern es geht hier um die höchsten Dinge des Absoluten. Ich gehe also davon aus, du bist einer, der Yoga übt, einer, der nach Vollkommenheit strebt, letztlich ein Yogi im Sinne von, derjenige, der nach Yoga, nach Einheit strebt. Du kannst Gott als im Selbst weilend wahrnehmen. Du kannst „im Selbst“ hier in verschiedenen Aspekten sehen. Im höchsten Selbst, du bist Gott als dein höchstes Selbst. Aber auch deine individuelle Seele ist letztlich eine Manifestation Gottes. „Die Groben und Unintelligenten“, sagt er, „sehen Gott nicht.“ Sie sagen: „Es gibt keinen Gott. Was soll das Ganze?“ Irgendein Chirurg hat mal gesagt, er hätte schon so viele Menschen aufgeschnitten, er hätte noch keine Seele gesehen. Natürlich, in dem toten Körper gibt es keine Seele, die Seele ist im Lebendigen und sie ist eben nicht sezierbar, sie ist nicht mit physischen Instrumenten zu erkennen. Also, wer grobstofflich ist, erkennt es nicht. „Unintelligent“, muss man natürlich hier folgendermaßen verstehen. Du kannst einen IQ, einen Intelligenzquotienten, von 160 haben und dennoch unintelligent im Sinne der Bhagavad Gita sein. Unintelligent würde hier heißen, nicht klar sehend. Wenn du nicht so klar siehst, dann fällt es schwer, Gott zu sehen. Selbst wenn du mal überlegst und sagst: „Ist es möglich, Gott zu sehen?“ Du kannst dir ja diese Frage stellen. Damit es möglich ist, ist es oft notwendig, dass du dich reinigst, darin liegt der Sinn der spirituellen Praktiken. Es ist notwendig, dass du dein Bewusstsein subtiler machst. Im Kundalini Yoga sprechen wir davon, dass wir das Prana, die Lebensenergie, feinstofflicher machen. Es geht darum, die höheren Chakras zu aktivieren. Ein Mensch, der nur auf Muladhara Chakra funktioniert, dem fällt es schwer, Gott wahrzunehmen. Es gilt, alles sattviger zu machen. Das war ja das Thema des vorigen Kapitels und auch das Thema des übernächsten Kapitels. Es gilt, sattviger zu sein. Du musst deine Ernährung umstellen, um subtiler zu sein. Also vegetarisch leben und verzichten auf all das, was den Geist unruhig oder träge macht. Es gilt, deinen Körper insgesamt in eine höhere Schwingung zu bringen. Dazu machst du Asanas, Pranayama, Tiefenentspannung. Es gilt, die höheren Chakras zu aktivieren. Dazu dienen alle spirituellen Praktiken, auch Mantrasingen. Es gilt, dass du auch dein Denken subtiler machst. Dazu dient unter anderem die Meditation. Es gilt, dass du deine Motive subtiler machst. Dazu dient das Karma Yoga. Es gilt, dass du deine Emotionen subtiler machst, auf Gott ausrichtest. Dazu dient das Bhakti Yoga. Es gilt, deinen Geist zu schulen, auch subtil zu denken. Dazu dient das Jnana Yoga. Wenn du auf diese Weise dich insgesamt feiner gemacht hast, dann kannst du Gott wahrnehmen. Du kannst ihn wahrnehmen, wie andere Menschen Dualität wahrnehmen. Rama Krishna wurde mal von Vivekananada, seinem Schüler, gefragt: „Nimmst du Gott wahr?“ Rama Krishna lächelte und sagte: „Ich nehme Gott immer wahr. So, wie ich dich jetzt wahrnehme, nur deutlicher.“ Diese Wahrnehmung des Göttlichen überall kommt dann, wenn du dich ausreichend gereinigt hast und wenn du deinen Geist subtil gemacht hast.