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14-13 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 14. Kapitel 13. Vers: Tamas, ein Stolperstein auf dem Yogaweg

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„Aprakaso’pravrttis ca pramado moha eva ca tamasy etani jayante vivrddhe kuru-nandana.“
Krishna spricht zu Arjuna:
Tamas herrscht vor, wenn Dunkelheit, Trägheit, Unachtsamkeit und Täuschung da sind.“
Oder in einer anderen Übersetzung dieses Verses:
„Dunkelheit, Trägheit, Unachtsamkeit und Täuschung – sie entstehen, wenn Tamas vorherrscht, Oh Arjuna.“
Auf eine gewisse Weise will Krishna auch helfen, die Grundursache unserer Gemütszustände zu erkennen und sich letztlich nicht damit zu identifizieren. Wenn du dich irgendwo sehr dunkel fühlst, irgendwo merkst: „Ach, es hat alles keinen Sinn. Es ist alles so dunkel.“ Und du würdest am liebsten gar nichts tun, dich in einem Mauseloch verkriechen, diese Welt verlassen, dann kannst du auch noch sagen: „Oh, mir geht es so schlecht. Ich bin so deprimiert usw.“ Oder, „ich bin im vollen Burnout“, um ein Modewort momentan zu gebrauchen. Dann kannst du dich entweder damit identifizieren oder du kannst sagen: „Ah, da ist Tamas in meinem Gemütszustand. Nicht ich bin das Tamas, nicht ich bin dunkel, nicht ich bin depressiv, nicht ich bin niedergeschlagen, nicht ich habe ein Burnout, sondern in meinem Gemüt ist Tamas vorherrschend. Ich bin das unsterbliche Selbst.“ Und du kannst einen Moment lang innehalten und spüren: „Ja, hinter dieser Dunkelheit, hinter dieser Trägheit, hinter dieser Melancholie, da ist immer noch Freude in meinem Herzen. Ganz tief innen bleibt das. Das geht niemals weg. In meinem Gemütszustand ist momentan Tamas vorherrschend und deshalb bin ich so.“ Und das hilft sehr.

Gerade wenn man in einem negativen Gemütszustand ist und sich damit identifiziert, wird es ausgesprochen schwierig, dort rauszukommen. Wenn du aber einfach weißt, „ja, ich bin gerade in einem tamasigen Gemütszustand“, dann weißt du, „gut, nach einer Weile geht der tamasige Gemütszustand schon zu Ende“. Oder du kannst sagen: „Ja, ich kenne ja Mittel, um aus einem tamasigen Gemütszustand herauszukommen.“ Du kannst überlegen: „Was hat mir das letzte Mal geholfen, um dort rauszukommen?“ Es kann sogar gut sein, dass du ein spirituelles Tagebuch geführt hast, wo du vielleicht drin stehen hast, was dir geholfen hat. Wenn nicht, empfehle ich dir, wann immer du in einem tamasigen Gemütszustand bist und wieder rauskommst, schreibe mal auf: „Wie bin ich dort rausgekommen?“ Und dann, das nächste Mal, wenn du in einem tamasigen Gemütszustand bist, dann lies mal die Seiten durch: „Wie bin ich schon herausgekommen?“ Manchmal reicht es aus, das nur durchzulesen und du wirst ein Mittel finden, um dort herauszukommen. Oder einfach das Durchlesen an sich hilft dir, aus dem tamasigen Gemütszustand herauszukommen. Des Weiteren, du kannst auch in Unachtsamkeit sein und du kannst getäuscht sein und das ist, wenn Tamas vorherrscht. Daran zu denken, hilft insbesondere dann, wenn du dich sehr daran verhaftest. Manchmal bist du einfach in Unachtsamkeit, manchmal bist du in Täuschung, manchmal denkst du einfach, was Menschen denken, und du denkst sehr negativ über Menschen und Situationen und du bist daran verhaftet. Manchmal hilft es, wenn du erkennst: „Ja, ich denke negativ über die Menschen, weil ich getäuscht bin. Und ich bin getäuscht, weil Tamas vorherrscht. Wenn das Tamas wieder rückgängig ist und Sattva vorherrschend wird, dann werde ich auch über die Menschen wieder positiver denken und werde die Situation positiver interpretieren.“ Du kannst das sogar umgekehrt machen, du kannst überlegen: „Ah, ich denke negativ, deshalb, weil ich getäuscht bin. Ich bin getäuscht, weil Tamas vorherrscht. Ich denke jetzt etwas positiver, dann komme ich wieder ins Wissen hinein, dann wird auch wieder Sattva vorherrschen.“ Überlege also, wenn du im Tamas bist, dass du dich nicht damit identifizierst. Du kannst entweder sagen, „ich warte jetzt einfach, bis das Tamas vorbeigeht, erkenne, ich bin nicht Tamas, ich bin nicht der träge, dunkle Gemütszustand, ich bin das unsterbliche Selbst“ oder du kannst etwas dafür tun, um aus diesem Gemütszustand herauszukommen.