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11-53 Kommentar Sukadev

Hier betont Krishna wieder, dass Gott nicht erzwingbar bzw. erübbar ist. Nicht durch Schriftwissen, nicht durch außergewöhnliche Heldentaten bei der Praxis, nicht durch großartige Spenden, gemeinnützige Tätigkeit, Aufopferungen oder Rituale allein ist Gott erfahrbar. All diese Praktiken haben natürlich ihren Sinn: Schriftstudium hilft zum Verstehen. Spirituelle Praktiken transformieren Körper, Energien, Emotionen und Denkstrukturen. Spenden und gemeinnützige Tätigkeiten befreien vom Ego. Aufopferung und Entsagung lösen Verhaftungen. Rituale wirken tief auf der unterbewussten Ebene. Wichtig ist, dass man all diese wichtigen spirituellen Disziplinen mit Hingabe, mit Liebe macht und sie ganz Gott darbringt. Wenn man sie nur mechanisch macht, sind sie zwar immer noch gut, führen aber nicht zum Gottesbewusstsein. Wenn man sie mit Ego versieht und denkt, wie großartig man ist oder damit angibt, können sie sogar große Hindernisse für Gottesbewusstsein sein. Das macht den ganzheitlichen Yoga, wie ihn Swami Sivananda gelehrt hat, so großartig: Es gibt vieles, das man praktizieren könnte. Man hat aber nicht die Zeit, alles ausreichend zu praktizieren. So denkt man niemals, dass man ein großartiger Aspirant ist. Der Wunsch nach Gottesbewusstsein wird aber immer größer, auch weil die Praktiken in ihrem Zusammenspiel wirken. Weil man nicht das Gefühl hat, genug zu tun, richtet man sich an Gott und bittet um seine Gnade. Und wenn dann Samadhi erfahren wird, denkt man nicht, man hätte es sich erarbeitet. Sondern man ist Gott dankbar.

Einige der Empfehlungen von Swami Sivananda zeigen, dass ein spiritueller Aspirant niemals alle Empfehlungen umsetzen kann und daher demütig bleiben wird:

Meditiere 2x Mal am Tag, erhöhe die Zeit der Meditation auf 2 Stunden pro Sitzung.

Übe täglich Pranayama, am besten mindestens 1 Stunde.

Übe täglich Asanas, halte jede der Asanas einige Minuten.

Lerne ausreichend Sanskrit, um die Schriften in der Originalsprache zu verstehen.

Lies alle wichtigen Schriften wie Upanishaden, Bhagavad Gita, Yoga Sutras.

Studiere täglich die Bhagavad Gita.

Singe jeden Tag Mantras, am besten mit der ganzen Familie oder mit Freunden/Bekannten.

Rezitiere täglich wichtige Stotras.

Suche täglich Alte und Kranke auf, um ihnen zu helfen.

Engagiere dich in uneigennützigem Dienst.

Erfülle deine Pflichten bei der Arbeit und in deiner Familie gewissenhaft.

Kümmere dich um deine Gesundheit, nimm dir Zeit für Entspannung, ausreichend Schlaf, Bewegung, frische Luft etc.

Wer kann all das umsetzen? Natürlich keiner. Deshalb hat Swami Sivananda auch gesungen: „Eat a little, drink a little, sleep a little, talk a little. Do Asanas a little, Pranayama a little, meditate a little, do Japa a little…” So übt man alles ein wenig, entwickelt sich schrittweise, bleibt demütig und bringt alles Gott dar.