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11-32 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 11. Kapitel,  32. Vers: Gott ist die Zeit, die alles vernichtet

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„Shri bhagavan uvaca Kalo’smi loka-ksaya-krt pravrddho lokan samahartum iha pravrttah rte’pi tvam na bhaivisyanti sarve ye’vasthitah pratyanikesu yodhah.“
Krishna sprach:
„Ich bin die mächtige, weltzerstörende Zeit, die dabei ist, die Welten zu vernichten. Auch ohne dein Zutun wird keiner der in den feindlichen Armeen aufgestellten Krieger überleben.“

Der erste Teil dieses Verses hat traurige Berühmtheit erlangt. Oppenheimer, der Erfinder der ersten Atombombe hat diesen Satz gesagt, als er gesehen hat, welche grauenhafte Zerstörung die Atombombe ausgelöst hat. Dieser Vers drückt aus, alles, was einen Anfang hat, hat dann ein Ende. Ich erzähle das immer wieder, denn das ist eine der Essenzen des 11. Kapitels. Eine zweite Essenz ist, letztlich macht Gott alles. Wir Menschen machen eigentlich nichts. Das ist immer wieder die Frage: Freier Wille oder alles vorherbestimmt? Hat der Mensch selbst einen freien Willen? Auf einer Seite hat er einen freien Willen. Wir haben Buddhi, die eigene Unterscheidungskraft, das eigene Urteilsvermögen, Entscheidungsvermögen. Du kannst dich z.B. jetzt entscheiden, etwas anderes zu tun oder weiter zu lesen. So viele verschiedene Möglichkeiten hast du. Also, auf einer Seite hast du einen freien Willen. Auf der anderen Seite kann sich der Mensch nur für etwas entscheiden, das auch im kosmischen Plan vorgesehen ist. In der Yoga Vasishta wird darüber oft gesprochen. Und dort sieht es auch so aus, als ob es Parallelwirklichkeiten gibt. Man kann also bis zu einem gewissen Grade entscheiden, welchen Weg man durch diese verschiedenen Parallelwirklichkeiten geht. Nur, wir können nicht wirklich etwas ganz Neues, Außergewöhnliches bewirken. Daher können wir auch ganz entspannt sein. Wir können nicht durch eine einzelne Handlung die Weltgeschichte verändern, noch nicht mal unsere kleine Weltgeschichte. Letztlich kann nur das geschehen, was in Gottes Willen vorgesehen ist. Wir können nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Wir können so einen Weg durch dieses multidimensionale Universum suchen, der uns vielleicht zügiger zur Verwirklichung führt, der uns vielleicht mehr Freude erfahren lässt und auch unsere Mitmenschen mehr Freude erfahren lässt. Wir sollten aber demütig sein und wissen, wir können nur das tun, wir können uns nur für das entscheiden, was auch in Gottes Willen ist. So können wir auch entspannen, denn wir können auch nichts Schlechtes tun, was nicht in Gottes Willen ist. Natürlich ist es falsch, ethisch falsche Handlungen auszuführen. Nur, wenn wir es machen, dann können wir es bereuen, wir können uns vornehmen, es besser zu machen, wir können es Gott darbringen und wir können uns bewusst sein, Gott wird auch durch unsere Fehler wirken, Gott wird auch durch unseren Leichtsinn wirken. Wir können ganz loslassen, Gott alles darbringen.