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10-42 Kommentar Sukadev

Wir können hier erkennen „Ich bin“, vistabyaham –aham „Ich bin“. Als Moses Gott im brennenden Busch gefragt hat: „Wer bist du?“, hat Gott gesagt: „Ich bin, der ich bin.“ (2. Buch Mose 3,14). Gott ist. Und mit einem Teil seines Wesens manifestiert er sich als die Welt. Er erschafft die Welt. Er erhält die Welt, er zerstört die Welt und bleibt dennoch transzendent, jenseits vonallem Fassbaren.

Es ist hilfreich, wenigstens in ein paar Dingen Gott zu erkennen. Warte nicht nur darauf, dass dies spontan von selbst geschieht. Erlaube die Spontaneität, aber mache auch einen kleinen Vrata (Vorsatz): „In diesem oder jenem will ich künftig Gott sehen.“ Das kann ein besonderer Mensch, eine besondere Pflanze, eine besondere Tageszeit oder der besondere Ausblick sein. So hast du ein paar Mal am Tag etwas, wo du staunen und in Ehrerbietung Gott erblicken kannst. Nimm ein paar Dinge, die du regelmäßig machst und ein paar Dinge, bei denen du dir vornimmst, wenn es sich spontan ergibt, zu staunen und Gott zu verehren.

Krishna gibt dir so immer wieder ein kleines Mittel für Bhakti: „Sieh mich in diesem und jenem.“ Danach will er dich weiter erheben: „Ich bin in allem.“ Dieser Vibhuti Yoga ist ein sehr schöner Yoga – jeden Tag das Staunen über die Schönheit und die Großartigkeit des Universums lernen, sich jeden Tag Momente nehmen, wo einen etwas Großartiges an Gott erinnert. Danach gehe weiter und sage dir: „Gott ist alles.“ Es heißt, Gott ist Satyam Shivam Sundaram. Gott ist Satyam (das Wahre). Er ist Shivam (das Gute, das Liebevolle, die Liebe). Und er ist Sundaram  (die Schönheit, das Großartige).

Gott ist aber nicht nur die Schönheit. Gott ist auch das Hässliche. Gott ist auch der Betrüger und der Hass. Wenn Gott alles ist, muss er auch all das sein. Leichter ist es erst einmal, Gott in allem Guten zu sehen, im Wahren, in der Liebe, im Schönen, im Großartigen. Da dürfen wir aber nicht stehen bleiben. Wenn Krishna sagt: „Ich bin im Schönen“, heißt das nicht, dass das Hässliche Dämonensache ist. Krishna sagt auch: „Ich bin alles.“