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10-33 Kommentar Sukadev

Unter den Buchstaben des Alphabetes bin Ich das „A“.“: Das macht sich gut, da das „A“ im Sanskrit häufig vorkommt.

Ich bin der Dual unter den Komposita.“: Dazu müsstet ihr fortgeschrittene Sanskrit Grammatik kennen. In der Erläuterung von Swami Sivananda wird es noch faszinierender: „Unter den verschiedenen Komposita, die im Sanskrit verwendet werden, bin Ich Dvandva, der Kopulativ.“ Ich hoffe, das erhöht unsere Ehrerbietung noch mehr… Sanskrit ist eine komplizierte Sprache. Es ist letztlich die logischste Sprache der Welt, selbst die Ausnahmen sind logisch ergründbar. Sanskrit wäre die Sprache, die ein Computer am ehesten lernen könnte. Genauso ist es mit dem ganzen Alphabet, hinter dem eine große Logik steht. Ein Computer könnte Sanskrit von allen Sprachen am leichtesten sprechen. Er müsste nicht so viel lernen. Man müsste nur die 50 Buchstaben lehren, dann müsste er noch die Samkya-Regeln lernen und noch ein paar andere Sachen, was programmierbar wäre. Dann könnte der Computer Texte lesen, die ihm noch nie beigebracht wurden. Das geht im Deutschen nicht. Das ‚e‘ wird mal ‚e‘ ausgesprochen, wenn es aber vor dem ‚u‘ kommt, ist es ‚eu‘, aber nicht immer. Mal ist es lang, mal ist es kurz. Mal ist es ‚e‘, mal ist es ‚eee‘. In Norddeutschland ist es auch anders als in Süddeutschland. Sanskrit ist komplex, damit auch alles dargestellt werden kann und es hat eine komplizierte Grammatik. Man könnte sagen, eine komplizierte Grammatik ist auch eine göttliche Schöpfung.

Ich bin wahrlich die unerschöpfliche, immerwährende Zeit; Ich bin der Spender (der Früchte der Handlung), der nach allen Richtungen hin blickt.“: Gott ist also auch die Zeit. Gott ist auch der Spender der Früchte der Handlungen. So wie ein Bauer, der das Feld umpflügt, sät und düngt. Er weiß nicht, ob er am Ende tatsächlich ernten wird, da das nicht von ihm allein abhängt. Es kann im Spätsommer Hagel geben. Dann gibt es keine Ernte. Es kann eine Trockenheit geben oder eine Überschwemmung. Es kann sich ein sogenannter Schädling vervielfältigen und am Ende bleibt nichts übrig. Letztendlich ist das, was am Ende herauskommt, immer eine Gabe Gottes. Deshalb hat es früher auch das Erntedankfest gegeben. Obwohl der Bauer selbst gepflanzt und geerntet hat, war er nachher Gott dafür dankbar. Das sollten wir auch lernen. Es gibt ein Erntedankfest, doch ich nehme an, die wenigsten von euch sind in der Landwirtschaft beschäftigt; aber wir können Erntedankfest auch für anderes feiern. Dabei kann man sich mit der Natur verbinden, mit Mutter Erde, mit den ganzen Devas in den Pflanzen, den Menschen, die sie angebaut haben.

Für die Nahrung sollten wir dankbar sein, weshalb wir typischerweise Tischgebete sprechen. Zu den Essenszeiten in den Yoga Vidya Seminarhäusern bemerken das die wenigsten, denn wir singen das Tischgebet ganz früh, damit keine künstlichen Schlangen entstehen. Bevor das Büffet eröffnet wird, gibt es immer ein Tischgebet. Wenn ihr erst nach dem Tischgebet gekommen seid und euer Essen genommen habt, ist es eine gute Sache, kurz die Augen zu schließen, bevor ihr mit dem Essen beginnt. Um Dank zu sagen könnt ihr das „Brahmarpanam…“ oder ein anderes Tischgebet eurer Wahl sprechen. Oder wenn am Ende des Monats noch Geld auf dem Konto ist, kann man danken, denn das ist auch nicht selbstverständlich. Die Firma kann Pleite gehen. Man kann z.B. als Handwerker viel getan haben und es kann trotzdem passieren, dass derjenige, für den man gearbeitet hat, nicht bezahlt. Man kann alles tun, aber wir wissen nicht, ob wir nachher den Lohn kriegen. Deshalb können wir ihn immer dankbar von Gott empfangen, wenn er kommt. Vielleicht machen andere Menschen viele schöne Dinge für uns. Auch dafür können wir dankbar sein. Alle Früchte kommen letztendlich von Gott und wir sollten innerlich dafür dankbar sein und die Dankbarkeit auch ausdrücken. Vielleicht auch gegenüber den Menschen, die schöne Dinge für uns tun. Er hat vorher gesagt: „Ich bin das Selbst in allen Wesen.“ Er ist derjenige, der uns alle Früchte gibt. Dankbarkeit ist also etwas Wichtiges.