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10-32 Kommentar Sukadev

Nach dem Konkreten wird Krishna hier wieder etwas abstrakter. Nach diesen Einzelaufzählungen geht er jetzt wieder mehr zum Jnana Yoga: Gott ist Anfang, Mitte und Ende. Und damit ist Gott alles.

unter den Wissenschaften bin ich die Wissenschaft über das Selbst“: Es gibt verschiedenste Wissenschaften und die höchste Wissenschaft ist die Wissenschaft über das Selbst.

und unter den Streitenden bin ich die Logik“: Wir können auf verschiedene Weise streiten. Wir können mit Waffen streiten und auf andere Art. Wir können auch logisch miteinander streiten. Logik heißt nicht nur aristotelische Logik sondern logisch miteinander zu streiten, vernünftig miteinander zu streiten. Das heißt nicht, auf einem Standpunkt zu beharren, sondern man überlegt sich, worum es einem eigentlich geht, worum es dem anderen geht und wie man beides unter einen Hut bringen kann. Zum Leben gehört Streit meistens dazu. Wenn zwei Menschen zusammen kommen, gibt es auch mal Meinungsverschiedenheiten. Wie geht man damit um?

Krishna sagt: „Wenn man damit auf geschickte Weise umgehen kann, ist das eine besondere Manifestation von mir.“ Dazu hat auch die westliche Kommunikationsforschung und Kommunikationstheorie eine Reihe von Modellen entwickelt. Dazu ein Tipp von mir. Bevor man mit jemand anderem streitet, sollte man als erstes überlegen: Was hätte ich denn gerne? Was soll dabei herauskommen? Dann kann man überlegen: Wie komme ich da am Geschicktesten hin? Das wäre eine logische Weise. Wenn man dann weiß, wie man es gerne hätte und wie man am Geschicktesten da hin kommt – selten geht das, indem man dem anderen Vorwürfe macht, noch seltener, indem man ihn furchtbar beschimpft, beschuldigt oder verletzt. Selten kommt man damit dahin, worum es eigentlich geht. Wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, sollte man zuerst überlegen, wo man gerne hinkommen würde? Dann hilft es auch noch, zu überlegen, wo der andere eigentlich hinkommen will? Dann kann man versuchen, ob man beide Ziele miteinander verbinden kann.

Relativ häufig funktioniert das. Manchmal muss man auch ein bisschen ab oder dazu geben. Viele Streitigkeiten kommen nicht aus dieser logischen Weise des Streitens zustande sondern dadurch, dass sich der eine verletzt fühlt und der andere schimpft. Dann prüft man das und am Ende wäre jeder bereit, dem anderen sein Ziel einzuräumen. Aber inzwischen sind so viele verletzte Emotionen dabei und es geht um etwas völlig anderes. Streiten will also auch gelernt sein. Vielleicht könnte man statt Streiten auch sagen: unterschiedliche Zielsetzungen miteinander zu verbinden, will auch gelernt sein. Das kann man sich bewusst vornehmen.