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10-28 Kommentar Sukadev

Unter den Waffen bin ich der Donnerkeil“: Arjuna war Krieger. Für ihn waren Waffen etwas Besonderes. Krishna will das spiritualisieren. Der „Donnerkeil“ ist keine menschliche Waffe. Blitz und Donner stehen außerhalb der menschlichen Reichweite. In früheren Zeiten empfanden die Menschen gegenüber Sturm, Gewitter, Blitz und Donner Furcht und Ehrerbietung. Wir haben zwar heutzutage gute logische Erklärungen für die Entstehung von Gewittern, wissen, dass Blitz und Donner auf verstehbaren Naturgesetzen beruhen. Ich will dir aber raten, wenn du das nächste Mal Zeuge eines Gewitters oder Sturmes wirst, das einmal mit allen Sinnen wahrzunehmen. Das kannst du auch unter Beachtung von Sicherheitsmaßnahmen tun. Donner und Blitz können auch aus dem sicheren Fenster heraus erfahren werden. Und in starkem Wind wird manchmal die Stimme Gottes offenbar.

Unter den Kühen bin ich Kamadhenu, die Wunsch erfüllende Kuh“: Ähnlich wie in Vers 27 kannst du noch einmal nachdenken: Welches Tier ruft in mir ein Gefühl von Liebe hervor? Kamadhenu steht auch noch für etwas anderes, nämlich das Erhören unserer Gebete durch göttliche Gnade. Du kannst dich bemühen, Dinge in die Wege zu leiten. Du kannst dich um die Befriedigung deiner Wünsche kümmern. Aber letztlich ist alles in Gottes Hand. Der Bauer kann sein Feld bestellen. Wenn es aber eine Dürre oder Hagel gibt, kann die Ernte mager werden. So kannst du dich immer an Gott wenden, wenn du einen Wunsch hast. Tue, was du kannst und überlasse den Rest Gott. Swami Sivananda hat einmal sinngemäß geschrieben: „Gott kennt deine Bedürfnisse besser als du – er wird dir nur das erfüllen, was für dich gut ist. Halte die Last auf deinen Schultern gering.[1]“

Ich bin der Erzeuger, der Gott der Liebe“: Auch Sexualität und geschlechtliche Liebe sind göttlichen Ursprungs. In der Urkraft der Triebe und auch in der romantischen Liebe offenbart sich Gott. Die meisten frisch Verliebten fühlen sich vom Kosmos getragen und sind oft Gott dankbar. Im Orgasmus erfahren viele Menschen Bewusstseinserweiterung. Eltern erzählen oft, dass das größte Wunder, das sie erlebt haben, die Geburt ihres Kindes oder das Aufwachsen des Kindes war. Wenn du das nächste Mal ein kleines Kind siehst, halte einen Moment inne und lass das Wunder des Lebens auf dich wirken. Reflektiere darüber, was es doch für ein Wunder ist, wie aus einer Eizelle und einer Samenzelle ein solches Wesen entstehen konnte. Mütterliche und väterliche Liebe sind so aufopferungsvoll. Auch darin offenbart sich Gott.

Unter den Schlangen bin ich Vasuki“: Nicht nur Haustiere können dich an Gott erinnern. Auch wilde Tiere wie Schlangen, Löwen, Adler, Gazellen etc. Vielleicht hast du zu einem Tier einen besonderen Bezug. Vielleicht hast du ein besonderes „Krafttier“. Vielleicht sind es die Rehe im Wald oder ein Vogel, der jeden Tag zu dir kommt. Schreibe dir auf: Welches Tier erinnert mich am besten an Gott?

 


[1] Aus: „Sivananda Upadeshamritam“ aus dem Buch „Sadhana“ von Swami Sivananda, Mangalam Verlag