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10-25 Kommentar Sukadev

Bhrigu war ein Priester. Er war auch ein Weiser. Er ist einer der 7 Rishis. Manchmal wird er als Lehrer der Asuras (Dämonen) bezeichnet. Das heißt auch, dass jeder Gutes wie Schlechtes in sich vereinigt. Im größten Verbrecher steckt auch das Gute. Im größten Menschheits-Wohltäter steckt auch die Saat der Gewalt.

Im vorherigen Vers hat Krishna darüber gesprochen, dass er sich in Priestern besonders manifestiert. Hier spricht er davon, dass er sich in Weisen manifestiert. Es gibt Weise und Heilige, die keine Geistlichen sind. Und es gibt Geistliche, die nicht sehr weise sind. Ein großer Segen ist es, wenn ein Geistlicher auch weise ist, wenn er Gottes Gegenwart tatsächlich spürt.

Insgesamt kannst du Gottes Gegenwart in jedem Menschen spüren, der für dich einen Aspekt der Weisheit verkörpert. Auch im Christlichen wird Sophia, die Weisheit, als eine Manifestation des Göttlichen gesehen. Weisheit, die auf dem Göttlichen gründet, kann dich aus der Beschränktheit des Alltags herausholen. Nimm dir jetzt einen Moment und frage dich: In welchem Menschen sehe ich die göttliche Weisheit ganz besonders manifestiert? In wessen Gegenwart habe ich ein Gefühl von Verbundenheit, das mich aus dem Alltagsbewusstsein herausholt?

Unter den Wörtern bin ich die eine Silbe (OM)“: Om, auch Pranava genannt, gilt als der Urklang, aus dem alles gemacht ist. Auch im Johannes-Evangelium heißt es: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und aus ihm sind alle Dinge gemacht.“ Wenn du genau hinhörst, sind fast alle Klänge in der Natur, die Geräusche von Motoren, Autos, Computerlüftern etc. Variationen von OM. Om gilt als der Urklang, die Urschwingung. Letztlich ist die ganze Welt nur Schwingung. Und da Gott die Urschwingung ist, ist das ganze Universum eine Manifestation Gottes. Patanjali schreibt in den Yoga Sutras: „Das Gott offenbarende Wort ist OM.“ Durch verschiedene Weisen des sich Einschwingens auf OM kann dein Geist die Schwingung Gottes wahrnehmen:

Wiederhole für dich selbst mehrmals laut OM. Nach einigen Minuten kannst du die Gegenwart des Göttlichen spüren.

Wiederhole geistig OM in der Meditation oder zwischendurch im Alltag. Währenddessen horche/spüre/sieh in dich hinein: Spüre ich die Göttliche Gegenwart?

Höre bewusst auf die Geräusche um dich herum. Höre den Klang OM hinter den Geräuschen. Und während du OM hörst, spüre, ob du hinter OM die göttliche Gegenwart wahrnimmst.

Unter den Opfern bin ich Japa (Wiederholung des Mantras)“: Es gibt verschiedene Weisen, Gott zu verehren, Puja, Arati, Homa, Yajna im Hinduismus, Kommunion, Abendmahl, Gottesdienste etc. im Christentum uvm. Außerdem kann man Opfergaben bringen: Man kann für Gott fasten oder auf das eine oder andere verzichten, man kann Gott im Nächsten dienen. Hier lobt Krishna besonders die geistige Wiederholung des Mantras. Durch Wiederholung eines Mantras bzw. jeden göttlichen Namens kannst du Gott spüren. Das Wiederholen eines Mantras wird Japa genannt. Wenn du es singst, wird es als Kirtan bezeichnet. Du kannst sehr viel über Mantras und Japa in den Büchern „Japa Yoga“ von Swami Sivananda (Yoga Vidya Verlag) und „Meditation und Mantras“ von Swami Vishnu-devananda (Sivananda Yoga Vedanta Zentrum) erfahren. Mit einem Mantra kannst du auf verschiedene Weisen arbeiten. Auch OM ist ein Mantra. Das oben Gesagte gilt entsprechend für jedes Mantra. Du kannst mit jedem Mantra Folgendes tun:

Wiederhole das Mantra geistig in der Meditation und spüre hinter dem Mantra die Kraft Gottes.

Wiederhole das Mantra während der Asana– und Pranayama-Praxis.

Wiederhole das Mantra am Tag immer wieder – schaffe so ein „Hintergrund-Bewusstsein“ göttlicher Gegenwart.

Zwischendurch wiederhole das Mantra mit besonderer Bewusstheit – spüre so immer wieder Gott.

Unter den unbewegten Dingen bin ich der Himalaya“: Hier spricht Krishna wieder von einer besonderen Naturschönheit, dem Himalaya. Viele Menschen haben in den Bergen tiefe Erlebnisse. Kannst du dich an eine solche Erfahrung erinnern? Als du in den Bergen warst, hast du ein Gefühl der Geborgenheit, der Verbundenheit gespürt? Welche Berge sind für dich die großartigsten? Wäre die Vorstellung von diesem Bergerlebnis geeignet für dich als Einleitung der Meditation?

Lebst du vielleicht sogar in der Nähe von einem Berg, einem Gebirge? Wäre es eine gute Idee, diesen Berg ab und zu mal mit Ehrfurcht anzuschauen oder auf dem Berg zu meditieren?

Im Stadtgebiet von Horn-Bad Meinberg gibt es z.B. den Velmerstot. Eine Reihe von Mitarbeitern und Gästen gehen da gerne hoch. Oben gibt es eine Reihe von Felsen, auf denen man meditieren kann, entweder mit geschlossenen Augen oder auch mit offenen Augen: Wenn man in die Weite schaut, wird auch der Geist weit.

Direkt neben dem Yoga Vidya Ashram Westerwald gibt es eine kleine Anhöhe. Oben sind einige Felsen, auf die man sich setzen und ins Tal blicken kann. Viele Gäste erleben hier ein Gefühl göttlicher Gegenwart.