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10-04 und 10-05 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 10. Kapitel, 4. Vers und 10. Kapitel, 5. Vers: Gott ist in der manifesten Schöpfung

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Krishna, Inkarnation Gottes, Avatar, göttliche Manifestation, spricht zu Arjuna, dem Schüler, dem Yogaaspiranten:
„Alle verschiedenen Eigenschaften der Wesen entstehen allein aus Mir. Verstand, Weisheit, Nicht-Täuschung, Versöhnlichkeit, Wahrhaftigkeit, Selbstbeherrschung, Ruhe, Glück, Schmerz, Sein oder Geburt, Nicht-Sein oder Tod, Furcht und auch Furchtlosigkeit, Nicht-Beleidigen, Gelassenheit, Zufriedenheit, Askese, Wohltätigkeit, Ehre und Schande. All diese Eigenschaften der Wesen entstehen allein aus Mir.“

 

Dieser 4. und 5. Vers des 10. Kapitels sollen dir helfen, Gott in allem zu erkennen. Gott ist eben nicht nur das Abstrakte, das Ewige, Gott ist nicht nur ungeboren, ohne Anfang und der große Herr der Welten, Gott manifestiert sich auch in der Schöpfung. Und eine Weise, Gott in der Schöpfung zu sehen, ist, Gott im Menschen zu erkennen. Es ist zunächst einmal leicht, Gott zu erkennen in guten Eigenschaften. Und ich würde dir empfehlen, lerne, die guten Eigenschaften in anderen zu erkennen. Du kannst dir gerade heute die Frage stellen: „Welche guten Eigenschaften haben meine Mitmenschen? Welche guten Eigenschaften hat mein Chef? Welche guten Eigenschaften haben meine Kollegen? Welche guten Eigenschaften haben meine Kunden? Welche guten Eigenschaften hat mein Partner, meine Partnerin, haben meine Kinder, meine Yogaschüler?“ Es ist eine gute Übung, die guten Eigenschaften anderer sich zu vergegenwärtigen. Es ist ja auch besser, an den guten Eigenschaften zu arbeiten als an den schlechten. Angenommen, du arbeitest an deinen Talenten und du lässt die Talente stärker werden, dann wirst du hervorragend darin. Angenommen, du arbeitest an deinen Schwächen, im besten Fall wirst du dann mittelmäßig. Und so ist es auch bei anderen Menschen. Du kannst probieren, die Schwächen der anderen zu beseitigen. Du kannst probieren, ihnen ihre Schwächen bewusst zu machen. Du kannst dich auch wunderbar ärgern über die Schwächen der anderen. Das ist nur von begrenzter Hilfe. Viel hilfreicher ist, finde die Stärken der anderen heraus. Und schaue, wie du die anderen in ihren Stärken bestärken kannst. Schaue, wenn du Vorgesetzter bist von anderen, wie du ihre Stärken bestärken kannst, nutzen kannst, einsetzen kannst. Und angenommen, du bist Kollege oder Mitarbeiter von jemandem, der Stärken hat, überlege, wie kannst du dich an die Stärken richten. Gott manifestiert sich zwar sowohl in den Stärken wie auch in den Schwächen, aber es ist leichter, Gott wahrzunehmen in den Stärken. So hat Krishna in den zwei Versen mehr Stärken beschrieben als Schwächen, obgleich er auch ein paar Schwächen aufgeführt hat. Werde dir bewusst, in jedem Menschen sind Stärken und nimm dir gerade für heute oder für morgen vor, im besonderen Maße die Stärken deiner Mitmenschen anzuerkennen und als Manifestationen Gottes zu ehren.