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09-21 und 09-20 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 9. Kapitel, 20. und 21. Vers: Worum geht es? Verwirkliche das Unbegrenzte

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Ich gebe dir diese Interpretation, um dich zu inspirieren, am Tag etwas mehr Gott zusehen, etwas mehr nach etwas Höherem zu streben, etwas mehr Freude zu empfinden, etwas mehr Liebe und Verbindung zu spüren. Im 20. und 21. Vers sagt Krishna – es sind längere Verse, ich werde sie nachher erläutern:

„Die Menschen, die die drei Veden kennen, die Rituale ausführen, von allen Sünden rein sind und Gott durch Opfer verehren, beten um den Weg in den Himmel. Sie erreichen die heilige Welt Gottes und der Götter und genießen im Himmel die göttlichen Freuden der Götter. Sie treten, nachdem sie den gewaltigen Himmel genossen haben, in die Welt der Sterblichen ein, wenn ihr Verdienst erschöpft ist. Da sie an den Vorschriften festhalten und etwas Erwünschtes begehren, gelangen sie in den Zustand des Kommens und des Vergehens.“

Krishna warnt uns damit. Wenn wir praktizieren und praktizieren, um etwas Konkretes zu bekommen, dann mögen wir es bekommen, aber nachher bekommen wir wieder etwas anderes. Gut, zu Krishnas Zeiten haben viele Menschen Yogaübungen praktiziert, Rituale praktiziert, um in den Himmel zu kommen. Sie haben Opferzeremonien gemacht, Mantras wiederholt, Pranayamas geübt, tugendhafte Werke vollbracht, Spenden gegeben, mit der Vorstellung, dann bekommen sie gutes Karma und sie kommen in den Himmel. Krishna sagt, sie mögen gutes Karma bekommen, sie mögen in den Himmel kommen, aber anschließend sind ihre Verdienste erschöpft und dann kommen sie wieder zurück in diese Welt.

Heutzutage machen viele Menschen Yoga, um gesünder zu werden, um mehr Kräfte zu bekommen, mehr Energie, mit Stress anders umgehen zu können oder einfach, weil sie sich gut fühlen. Ja, das passiert auch, aber nicht dauerhaft. Kein Mensch bleibt dauerhaft gesund, irgendwann stirbt ein Mensch. Es mag sein, dass das Eintreten von Krankheiten und Beschwerden ein paar Jahre hinausgezögert wird. Es kann sein, dass jemand, der alle Yogavorschriften umsetzt, zehn gesunde Jahre seinem Leben hinzufügt, aber es bleibt eine begrenzte Zeit, die man hinzufügt. Sei dir immer wieder bewusst, wenn du nach Begrenztem strebst, mit Yoga wirst du vielleicht das Begrenzte erreichen, aber du erreichst nicht das Unbegrenzte. Und alles Begrenzte ist, wie schon der Name sagt, begrenzt. Da du selbst unbegrenzt bist, wird dich das Begrenzte niemals zufriedenstellen. Daher achte darauf, dass du nicht deine hohen Ideale senkst.

Ich erlebe es, ich habe es schon mehrmals gesagt und geschrieben, immer wieder, dass Aspiranten sich mit Kleinem zufriedenstellen. Sie machen eine Yogalehrerausbildung, sie hören über das Höchste, sie fangen an, zu unterrichten, sie spüren sich als Instrument, die ersten Yogastunden sind etwas ganz Großartiges, man fühlt sich geführt, man fühlt sich verbunden, es ist ganz toll und großartig. Man hört vielleicht noch über Vedanta, man hört über die Einheit von allem, man meditiert, kommt zu höheren Bewusstseinsebenen. Und irgendwann wird man abgelenkt. Dann denkt man: „Ja, ich sollte mich mehr um den physischen Körper kümmern. Ja, ich müsste mehr über meine Talente wissen. Ja, ich will noch etwas mehr über Vata, Pitta und Kapha wissen. Ja, ich müsste noch etwas mehr über meine Ernährung wissen. Ja, ich müsste noch etwas mehr über die ganzen Asanas wissen. Ja, ich müsste wissen, welche Asana bei welchem Rückenproblem angemessen ist.“ All das mag wichtig sein, damit du Menschen besser helfen kannst. Aber vergiss über all dem Relativen nicht, worum es wirklich geht. Erinnere dich daran, du willst zum Höchsten kommen, du willst die Einheit verwirklichen, du willst Gottes Gegenwart erfahren, immer und jederzeit.