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06-34 Kommentar Sukadev

Ich glaube, die meisten Leser werden ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Ich will euch nicht entmutigen, wenn ich euch erzähle, dass Arjuna schon ein bisschen älter ist, als er dies erzählt. Er ist auch nicht neu auf dem spirituellen Weg. Arjuna ist als Jugendlicher, vermutlich als 11/12 Jähriger zu einem Guru geschickt worden und hat dort Meditation, Pujas, Homas, Pranayama und Asanas gelernt. Seit dieser Lehrzeit hat er täglich praktiziert, regelmäßig meditiert und Verehrungsrituale durchgeführt. Er versucht schon seit 30, 40 Jahren seinen Geist unter Kontrolle zu bringen und sagt jetzt – nach diesen Jahren regelmäßiger Praxis – „es ist schwer, den Geist unter Kontrolle zu bringen“. Ich weiß nicht, ob euch das jetzt eher entmutigt oder ermutigt – ich hoffe, es tröstet euch wenigstens. Und vorausschauend lasst euch sagen: Im 11. Kapitel erreicht Arjuna dann Asamprajnata-Samadhi – also eine halbe Stunde, nachdem er sich so beschwert hat, kommt er in höhere Stufen des Bewusstseins. Was auch heißt: die Erleuchtung kann plötzlich kommen! Arjuna hat sehr wohl an sich gearbeitet und es ist ihm gelungen, seinen Geist schon bis zu einem gewissen Grad unter Kontrolle zu bringen. Deshalb schafft er es eine halbe Stunde später in Sarvikalpa-Samadhi zu kommen. So wissen wir nie, wann die Erleuchtung kommt. Ich rate dir daher: Lebe so, als ob es noch viele Jahre dauert, bis die Erleuchtung kommt. Lebe auch so, dass heute noch die Erleuchtung da ist. Und bete in jeder Meditation: „Wenn es jetzt möglich ist, möchte ich jetzt die Höchste Einheit erfahren“. Und warum auf die nächste Meditation warten? Halte immer wieder einen Moment inne. Werde dir der Gegenwart Gottes bewusst. Löse deinen Geist vom Gegenständlichen, von Worten, von Bildern. Spüre die Einheit. Irgendwann wirst du dann in Samadhi „hineinkatapultiert“ bzw. von Gottes Gnade hineingezogen.

Nichtsdestotrotz sagt Arjuna hier: Es ist schwieriger den Geist unter Kontrolle zu bringen als dem Wind, der weht, Einhalt zu gebieten.