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06-13 Kommentar Swami Sivananda

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Der Herr beschreibt nun hier in diesem Vers die Körperhaltung, Asana, und Drishti (den Blick).

Ohne festen Sitz kann man nicht meditieren. Wenn der Körper unruhig ist, wird auch der Geist unruhig werden. Es besteht eine enge Beziehung zwischen Körper und Geist.

Laß den Körper nicht einmal ein wenig schwanken. Du mußt durch tägliches Üben Herrschaft über die Asana (Asana-Jaya) erlangen. Sei fest wie eine Statue, wie ein Fels. Wenn du Körper, Kopf und Nacken gerade hältst, wird auch die Wirbelsäule gerade und die Kundalini wird stetig durch den subtilen ›Nervenkanal‹ (Nadi), genannt Sushumna, hochsteigen. Sitze im ›Lotus‹- oder ›Meistersitz‹. Das wird dir helfen, dein nervliches Gleichgewicht und geistige Ausgeglichenheit zu bewahren. Richte deinen Blick beständig auf die Nasenspitze. Das ist Nasikagra Drishti. Der andere Blick ist Bhrumadhya Drishti, Starren zwischen die Augenbrauen, wo sich das psychische Zentrum, Ajna Chakra, befindet. Das wird in Kapitel V, Vers 27 beschrieben. Bei Bhrumadhya Drishti richte den Blick mit geschlossenen Augen zum Ajna Chakra. Wenn du es mit offenen Augen machst, kann das Kopfschmerzen hervorrufen. Es können Fremdkörper oder Staub in die Augen gelangen. Der Geist kann auch abgelenkt werden. Überanstrenge die Augen nicht. Übe sanft. Wenn du dich auf die Nasenspitze konzentrierst, wirst du Divya-Gandha (verschiedene Gerüche) erfahren. Wenn du deinen Blick zum Ajna Chakra konzentrierst, wirst du Divya-Jyotis (die Wahrnehmung von übernatürlichen Lichtern) erfahren. Diese Erfahrung soll dich ermutigen, dich auf dem spirituellen Weg weitertreiben und dich von der Existenz von transzendentalen, übernatürlichen Dingen überzeugen. Gib dein Sadhana nicht auf. Yogis und Bhaktas, die über Gott Shiva meditieren, konzentrieren sich auf das Ajna Chakra mit Bhrumadhya Drishti. Du kannst wählen, welches Drishti dir am meisten entspricht.

Auch wenn der Blick mit halb geschlossen Augen und ruhigen Augäpfeln auf die Nasenspitze gerichtet ist, muß der Geist allein nur auf das Selbst gerichtet sein. Deshalb mußt du sozusagen auf die Nasenspitze starren. In Kapitel VI Vers 25 sagt der Herr: »Nachdem du den Geist dazu gebracht hast, im Selbst zu verweilen, laß ihn an nichts anders mehr denken.« Das Starren auf die Nasenspitze wird bald Konzentration des Geistes bringen.

Egal welchen Punkt du wählst, visualisiere dort deine Schutzgottheit und spüre Ihre lebendige Gegenwart.