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04-18 Kommentar Sukadev

Dieser Vers war einer der Lieblingsverse von Swami Vishnu-devananda. Er konnte sehr lange über ihn sprechen. Ich habe ihn schon einmal an einer vorherigen Stelle behandelt, wo wir besprochen hatten, dass wir Karma erzeugen können, indem wir nicht handeln, z.B. dadurch, dass wir bei einem Unfall nicht erste Hilfe leisten. Oder wir eine Aufgabe haben, eine Pflicht, die wir nicht erfüllen. Wir haben nichts getan und schaffen trotzdem Karma.

Und wir können natürlich auch kein Karma schaffen, während wir handeln. Um kein Karma zu erzeugen, während wir handeln, müssen wir das tun, was getan werden muss, was unserem Karma und unserer Svarupa entspricht. Wir müssen es so gut machen wie wir können, vom Herzen her, zum Wohle aller, ohne uns an die Handlung zu verhaften, ohne das Gefühl zu haben, wir machen selbst die Handlung, gleichmütig in Erfolg und Misserfolg, ohne an den Früchten zu hängen und am Ende das ganze Gott widmen. Das bedeutet dann Nichthandeln im Handeln. Wenn wir so handeln, können wir viel erreichen. Wir könnten dann auch der Boss von BMW oder VW werden und trotzdem kein Karma schaffen.

Und genauso schafft ein Mensch, der vor seinen ganzen Pflichten davon rennt, sie nicht wirklich erfüllt, neues Karma. Erstens muss er all das dann später noch tun, wovor er da davongelaufen ist und zweitens schafft er dadurch, dass er davongelaufen ist, noch zusätzliches Karma. Wenn wir aus Avidya heraus unsere Pflicht nicht erfüllen, dann heißt das, dass wir unsere Pflicht später erfüllen müssen. Wenn man etwas wirklich nicht wusste, schafft man kein neues Karma, wenn man es aber hätte wissen können, und es dann nicht erfüllt, dann schafft man neues Karma.

Zum Beispiel gibt es hier im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg schöne Yogaunterrichtspläne. Angenommen jemand kommt jetzt nicht zum Unterricht, der eigentlich hätte unterrichten sollen, aber er hat nichts davon gewusst, weil er nicht nachgeschaut hat, dann schafft er trotzdem Karma.

 

Oft werde ich gefragt, woher wir eigentlich wissen, dass wir das Karma, was wir jetzt nicht abarbeiten, irgendwann später abarbeiten müssen. Dies steht schon in den Schriften geschrieben. Und wenn wir auf unser Leben zurückschauen, dann werden wir es ebenfalls feststellen. Wenn man irgendwann mal feststellt, vor fünf oder zehn Jahren gab es irgendetwas, was man nicht so gerne hatte, und vor dem man davon gelaufen ist, dann merkt man schon, dass es irgendwann wieder auf einen zukommt. Nicht in dem gleichen Kontext und es muss auch nicht die gleiche Aufgabe wie damals sein. Trotzdem kann man sagen, dass man manche Aufgaben auf die Zukunft verschiebt. Das ist ein Beispiel.

 

Ein weiteres Beispiel wäre: Angenommen, wir würden nichts tun, uns aber mit dem Nichtstun identifizieren, dann würden wir auch damit wiederum Karma erzeugen. Aber angenommen wir tun etwas, wissen aber das Selbst ist unsterblich und nur der Körper handelt, dann schaffen wir wiederum kein Karma. Genauso können wir aber auch positives Karma schaffen, wenn wir scheinbar nichts tun. Wir können Positives bewirken, wenn wir z.B. sitzen und für den Frieden der Welt meditieren. Und es wäre gut, wenn öfters mal Menschen in diesem Sinne nichts tun. Nicht ganz von allem weglaufen, aber diese positiven Gedanken pflegen. Karma und wie Karma geschaffen wird, hängt von unseren Gedanken ab.