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03-09 Kommentar Sukadev

Im Sanskritvers steht das Wort Yajna. Yajna bedeutet übersetzt „Feuerzeremonie“. Es ist ein kleines Feuerritual. Ein Feuer, in das Opfergaben gegeben werden, wird entzündet. Meistens wird Ghee (geklärte Butter) hinein gegeben. Manchmal aber auch Reis oder Sesamkörner oder andere Dinge. Das Opfern steht symbolisch dafür, dass wir Gott etwas darbringen. Zur Zeit von Krishna und Arjuna waren diese Homas/Yajnas sehr weit verbreitetet. Arjuna selbst führte Homas und Pujas sehr enthusiastisch aus.

Darauf nimmt Krishna in diesem Vers Bezug. Wir sind gebunden, wenn wir handeln, ohne es als Opfer für andere, für Gott, oder zum Wohl der Welt zu tun. Das, was wir zu unserem eigenen Wohl tun, das bindet uns. Wenn wir sagen: „Ich will dies und ich will jenes.“ wenn wir überlegen, was wir noch alles brauchen, dann bindet uns das. Wenn wir dagegen etwas für andere tun, dann ist das eine Opfergabe und diese bindet uns nicht. Natürlich, um anderen etwas Gutes zu tun, müssen wir uns auch um uns selbst kümmern. Angenommen, wir sind ausgelaugt und ausgebrannt und versuchen anderen noch etwas Gutes zu tun, dann wirkt das nicht so besonders. Manchmal kann es sein, dass wir als Opfergabe für andere mal einen freien Tag nehmen oder eine Stunde länger Asanas und Pranayama üben. Damit ist der Welt manchmal mehr gedient, als wenn wir diesen vorwurfsvoll durchdringen Blick haben, und denken „ich opfere mich auf und ihr könntet doch auch ein bisschen mehr machen.“ Leider wirkt das nicht. Wenn Menschen sich ausgebrannt fühlen und denken: „Das müsste doch jetzt jeder merken, dass ich Hilfe brauche“, dann ist dem oft nicht so. Menschen sind oft egoistisch. Sowie jemand ausgebrannt ist, wird er gemieden von anderen und bekommt noch weniger Hilfe. Derjenige muss dann formell um Hilfe bitten, dann öffnen sich die Herzen von vielen Menschen wieder. Es gibt immer Menschen, die helfen. Man sollte nur nie erwarten, dass die eigenen Gedanken von anderen gelesen werden können. Oder wir sagen: „Als Wohl für die Menschheit oder zumindest zum Wohl meines kleinen Mikrokosmos werde ich einen freien Tag nehmen oder zwei Stunden Pranayama machen oder ins Haus Yoga Vidya fahren, um dort ein Seminar zu machen, um mich wieder aufzuladen usw.“ Das kann auch etwas sein, was wir zum Wohl anderer tun. Es ist die Grundeinstellung, was auch immer ich tue, sei zum größtmöglichen Guten ausgerichtet und möge Gott und den Menschen in meiner Umgebung, in größerem oder kleinerem Maße dienen.

Zusätzlich sollten wir frei von Verhaftung handeln. Wir können zwar während einer Yajna einen Wunsch äußern, was klassischerweise in Indien ja auch gemacht wird, aber dann sollten wir loslassen. Wir geben ihn ins Feuer, bringen ihn Gott dar und können auch sagen: „Oh Gott, wenn es so sein soll, dann hilf mir bitte. Wenn es nicht so sein soll, dann verbrenne bitte den Wunsch in mir.“

So können wir auch Dinge als Opfer tun und sagen: „Ich handele jetzt. Und das mache ich, damit die anderen sich nachher besser fühlen. Ich helfe den Menschen jetzt. Ich mache es so gut, wie ich kann. Aber ich bin nicht verhaftet an Erfolg und Misserfolg. Ich bin nicht verhaftet an die Früchte und wenn es dann so ist, dass jemand anderes die Handlung macht, dann lasse ich auch das zu.“