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02-45 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 45. Vers: Befreie dich von den Gegensatzpaaren 

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„Die Veden sprechen von den drei Eigenschaften der Natur. Erhebe dich über diese drei Eigenschaften, Oh Arjuna. Befreie dich von den Gegensatzpaaren und weile immer in der Eigenschaft von Sattva, frei von Gedanken an Erlangen und Behalten. Ruhe fest im Selbst.“

Die Veden, also die großen Schriften, sprechen von den drei Eigenschaften der Natur, Sattva, Rajas und Tamas. Sattva ist Reinheit. Rajas ist Unruhe, Getriebenheit. Tamas ist Trägheit, Dunkelheit, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit. Das sind die drei Eigenschaften der Natur. Ab dem 14. Kapitel spricht Krishna sehr viel mehr über die drei Eigenschaften. Es ist gut, zuerst mal zu erkennen, dass der Geist durch die verschiedenen Eigenschaften hindurchgeht. Du hast sattvigere Phasen, größere Ruhe, du hast rajasige Phasen, Getriebenheit, Ärger, Wünsche, Gier, und du hast tamasige Phasen, Verzweiflung oder Ängste oder Niedergeschlagenheit. Der Geist geht durch diese drei Eigenschaften. Und die drei Eigenschaften sind auch verhaftet durch die Gegensatzpaare. Es gibt Kälte und Wärme, es gibt Vergnügen und Schmerz, es gibt Lob und Tadel, es gibt Erfolg und Misserfolg. Aus diesem Umgang mit den Gegensatzpaaren entstehen dann die drei Eigenschaften. Wenn du etwas Konkretes haben willst, dann bist du rajasig. Wenn du etwas nicht bekommen kannst oder denkst, du kriegst es nicht, dann bist du tamasig. Wenn du im Gleichmut bist, ob dir etwas gelingt oder nicht gelingt und du es dennoch so gut wie möglich probierst, dann bist du sattvig. Wenn du dich also von den Gegensatzpaaren befreist, dann bist du mehr im Sattva. Krishna fordert Arjuna auf: „Sei in der Eigenschaft von Sattva. Aber dann sei auch frei von Gedanken an Erlangen und Behalten. Selbst die Eigenschaft von Sattva wird vorbeigehen, ruhe fest im Selbst.“ Noch mal praktisch ausgedrückt: Zunächst werde dir bewusst, es gibt diese Gegensatzpaare. Z.B. jetzt mag es dir kalt sein oder warm sein, du magst mögen, was ich dir sage oder nicht, du magst hoffen, dass ich bald aufhöre oder dass ich nicht aufhöre – Gegensatzpaare. Daraus entstehen die drei Gunas. Gier, Wunsch zu handeln oder Niedergeschlagenheit, Aufgeben oder Gleichmut. Es ist gut, im Sattva erstmal zu weilen, dann aber das Sattva loszulassen und im Selbst ruhen. Das Selbst, Atman, Brahman genannt, ist jenseits aller Gegensatzpaare.