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02-02 Kommentar Sukadev

„Sri bhagavan uvaca“ bedeutet immer „sprach“. In der Bhagavad Gita kann man immer wieder den Begriff „Bhagavan“, was übersetzt „Gott“ heißt, finden. Insbesondere die Manifestation von Vishnu wurde als Bhagavan bezeichnet. In dieser Ausgabe wird es immer übersetzt mit den Worten: „Krishna sprach“. Man könnte auch sagen „Gott sprach“ oder „der gepriesene Herr sprach“:

„ Woher kommt diese gefährliche Verzweiflung über dich, diese Niedergeschlagenheit, die deiner nicht würdig ist und unehrenhaft, und die die Himmelstore vor dir verschließen wird, Oh Arjuna?“

In diesen Versen, genauso wie im gesamten ersten Kapitel, spricht Krishna zu Arjuna nicht höchste Worte der Weisheit. Deswegen werden die Verse auch von Swami Sivananda nicht kommentiert.

Der Grund dafür ist, dass Arjuna sich bislang immer als Freund an Krishna gewandt hat. Nehmt zum Beispiel einmal an, ein Freund von euch würde ein Yogaseminarhaus eröffnen und hätte viele Schwierigkeiten bei der Eröffnung und Vorbereitung. Er äußert darauf den Wunsch, das Zentrum gleich wieder zu schließen. Wie würdet ihr als guter Freund oder gute Freundin verhalten?

Natürlicherweise würdet ihr ihm gut zureden. Ihr würdet ihm sagen: „Du hast dir das doch vorher gut überlegt. Das sind jetzt nur Anfangsschwierigkeiten. Das ist ganz normal. Mach weiter. Du warst dir vorher doch sehr sicher. Warum bist du dir jetzt nicht mehr so sicher? Du hast mir doch vorher auch gesagt, dass es eventuell Probleme geben könnte. Mach einfach weiter, du hast ja erst damit angefangen.“ Solche oder ähnliche Worte würdet ihr zu eurem Freund oder eurer Freundin sprechen.

Und genau auf dieselbe Weise spricht auch Krishna zu Arjuna. Er spricht zu ihm als Freund und nicht als Lehrer. Wenn er Hilfe von Krishna als Lehrer hätte bekommen wollen, hätte er ihn auch als Lehrer ansprechen müssen. Allgemein gilt, wenn man von jemandem Weisheit haben will, sollte man ihn auch als Lehrer behandeln. Wenn man jemanden wie einen Freund behandelt, bekommt man eine Antwort als Freund. Wenn man jemanden wie einen Schriftgelehrten behandelt, bekommt man eine Antwort als Schriftgelehrter. Wenn man aber wirkliche Weisheit bekommen möchte, gelehrt werden möchten, dann muss man die betreffende Person als Lehrer behandeln.

Und da Arjuna Krishna nur als Freund behandelt, antwortet Krishna ihm nur als Freund. Krishna fragt Arjuna, woher seine Verzweiflung kommt, die seiner nicht würdig ist, die unehrenhaft ist und macht ihm klar, das ihm die Himmelstore verschlossen sind.

Die Aufgabe eines Kshatkriyas ist es, einen gerechten Krieg zu führen. Wenn ein Kshatkriya feige ist, dann ist das Papa, Sünde. Dann kommt er in die Hölle.