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17-27 Kommentar Sukadev

Beständigkeit spricht Krishna immer wieder an. Vermutlich hat Krishna dasselbe erlebt, wie wir es auch heutzutage beobachten können – in der Gesellschaft, bei Teilnehmern im Yogaunterricht, vielleicht sogar bei uns selbst: Man ist ein paar Tage oder Wochen sehr regelmäßig in seiner Praxis, mit Asanas, Pranayama, Meditation, in der Pflege eines liebevollen Umgangs mit anderen. Dann hat man plötzlich keine Lust mehr auf Meditation – „Jetzt bin ich auch mal dran mit Genießen und überhaupt…“ – Beständig zu sein gerade dann, wenn solche Anwandlungen kommen und der Geist auf diese Weise versucht, einen davon abzuhalten, ist das, was einen letztlich zur Wahrheit führt.

Natürlich unterliegt der Mensch einem Rhythmus. Manchmal macht man mehr, mal weniger. Mal ist mehr spirituelle Praxis dran, mal mehr Engagement im Alltag, Beruf, Familie etc. Mal klappt die Praxis besser, mal weniger gut. Aber insgesamt behalten wir eine beständige Praxis bei.

Swami Sivananda besaß eine außerordentliche Beständigkeit mit einem sehr disziplinierten Tagesablauf. Er hatte feste Zeiten für alles: Aufstehen, Puja, eigene Meditation, Satsang, Bürozeiten, Essen, Fragen beantworten, Besucher empfangen, und jeden Tag eine feste Zeit, eine Stunde, wo er an einem Buch geschrieben hat – das bewundere ich besonders. Wer Schriftsteller ist oder öfter etwas schreibt, weiß, dass man dafür normalerweise in eine kreative Stimmung hinein kommen muss. Die meisten würden sagen, eine Stunde am Tag, das wird nichts. Aber Swami Sivananda hat den ganzen Ashram geleitet, viele Schüler weltweit betreut und daneben hatte er eine Stunde am Tag, wo er sich zum Schreiben seiner Bücher hingesetzt hat. Es floß einfach aus ihm heraus, er musste nicht darüber nachdenken, was er schreiben wollte. Er hat also jeden Tag eine ganze Menge bewältigt. Als er einmal gefragt wurde, wie er das alles schaffe, hat er geantwortet: „Regularity is the secret“ – „Regelmäßigkeit ist das Geheimnis“. Einer seiner Schüler, Swami Venkatesananda, beschreibt aber auch, dass Swami Sivananda manchmal ein oder zwei Tage nicht ansprechbar war, weil er intensiv meditiert hat. Also innerhalb der Regelmäßigkeit hatte er auch unterschiedliche Phasen.