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04-37 Kommentar Swami Sivananda

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So wie geröstete Samen nicht keimen können, können auch die Handlungen, die im Feuer der Erkenntnis verbrannt sind, keine Früchte tragen, d.h. sie können den Menschen nicht zum Genuß der Früchte seiner Handlungen in diese Welt bringen. Das heißt die Handlungen zu Asche verbrennen. Die Handlungen verlieren ihr Potential, wenn sie im Feuer der Erkenntnis verbrannt werden. Wenn Selbsterkenntnis aufdämmert, verbrennen alle Handlungen zusammen mit ihren Auswirkungen im Feuer der Erkenntnis, so wie Öl im Feuer verbrennt. Wenn kein Gedanke der Urheberschaft vorhanden ist (der Gedanke »Ich tue das«), und es kein Verlangen nach den Früchten gibt, ist Handlung nicht Handlung. Sie hat ihr Potential verloren. Das Feuer der Erkenntnis kann alle Handlungen verbrennen, nicht aber das Prarabdha Karma, die Ergebnisse früherer Handlungen, die diesen Körper entstehen ließen, und die demgemäß bereits begonnen haben, Früchte zu tragen und Ergebnisse zu zeitigen.

Manche Philosophen sagen, selbst Prarabdha Karma wird vom Feuer der Erkenntnis verbrannt. Shri Shankara sagt in seinem Aparokshanubhuti:

»Im Abschnitt ›seine Handlungen werden zerstört, wenn das Höchste erkannt worden ist‹ spricht der Veda ausdrücklich von Handlungen (Karmas) in der Mehrzahl, um auch das Auflösen von Prarabdha Karma auszudrücken.«

Es gibt drei Arten von Karmas, Reaktionen oder Fruchtbringen aus früheren Handlungen: 1) Prarabdha, der Teil früherer Handlungen, der zur gegenwärtigen Geburt geführt hat, 2) Sanchita, der Überschuß aus früheren Handlungen, der zukünftige Geburten bewirken wird – das Lager aller früheren Handlungen und 3) Agami oder Kriyamana, Handlungen im gegenwärtigen Leben. Wenn durch Selbsterkenntnis nur Sanchita und Agami zerstört würden und nicht Prarabdha, wäre der Dual verwendet worden und nicht der Plural. (In der Sanskrit Grammatik gibt es Singular, Dual und Plural.) (Vgl.IV.10-19)