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14-22 Kommentar Swami Sivananda

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Das ist die Antwort auf Arjunas erste Frage. Licht ist die Auswirkung von Sattva, Aktivität von Rajas und Täuschung von Tamas. Der befreite Weise haßt sie nicht, wenn sie da sind. Wenn Sattva strahlt, ist er nicht von Stolz mitgerissen. Er denkt nicht: »Ich bin ein sehr gelehrter Mensch.« Wenn der Impuls zum Handeln im Körper erwacht, oder wenn ein göttlicher Ruf an ihn ergeht, für den Zusammenhalt der Welt zu arbeiten (Lokasangraha), ist er keiner Aktivität abgeneigt, und er fühlt kein Bedauern nach Beendigung der Tätigkeit. Er fühlt keine Reue beim Handeln. Die Arbeit ist ein Kinderspiel. Wenn Trägheit in ihm wächst, fällt er nicht durch Verblendung in Verzweiflung.

Nur ein unwissender Mensch denkt: »Tamas ist in mich eingedrungen. Ich bin verzweifelt. Ich stehe unter dem Einfluß von Nachlässigkeit, Trägheit, Stumpfheit, Faulheit und Untätigkeit. Jetzt bin ich unter dem Einfluß von Rajas. Ich bin zum Tätigsein gezwungen. Das ist schmerzlich. Ich bin von meiner wahren Natur gefallen. Das verursacht mir viel Schmerz. Jetzt herrscht Sattva in mir vor. Ich bin an Glück und Wissen verhaftet. Ich bin stolz auf meine Gelehrsamkeit und meine bessere Position.«

Der befreite Weise, der die Gunas transzendiert hat, haßt sie also nicht, wenn sie da sind.

Ein Mensch von Sattva, Rajas oder Tamas sehnt sich nach Licht, Aktivität oder Trägheit, die sich zuerst manifestiert hatten und dann verschwunden sind. Ein befreiter Weiser jedoch, oder ein Mensch, der die drei Eigenschaften transzendiert hat, sehnt sich überhaupt nicht nach diesen Zuständen, die vergangen sind. Dieses Kennzeichen oder Merkmal ist eine innere Geisteshaltung. Sie kann nicht von anderen wahrgenommen oder festgestellt werden. Man kann sie nur selbst empfinden. Wenn jemand hellsichtig ist oder das innere intuitive Auge hat, kann er die Sehnsüchte eines anderen direkt wahrnehmen.

In den folgenden drei Versen beantwortet der Herr Arjunas zweite Frage: »Wie verhält sich ein Weiser, der die Gunas transzendiert hat?«