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05-08 und 05-09 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 5. Kapitel, 8. und 9. Vers: Sei ein Beobachter!

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„Ich tue gar nichts – so denkt ein Mensch, der in Harmonie ist und die Wahrheit kennt, wenn er sieht, hört, fühlt, riecht, isst, geht, schläft, atmet, spricht, geschehen lässt, seufzt, die Augen öffnet und schließt – und ist davon überzeugt, dass sich die Sinne zwischen den Sinnesobjekten bewegen.“

Krishna gibt hier einige wichtige Prinzipien des Jnana Yoga, des Yoga der Erkenntnis. Jnana Yoga sagt: „Du bist das unsterbliche Selbst, das ewige Bewusstsein. Du bist nicht Körper, du bist nicht Gedanken, du bist nicht Sinne.“ Ich weiß, Krishna wiederholt sich dort und ich wiederhole mich dann noch mehr. Das hast du vielleicht schon so oft in diesem Podcast gehört. Umso wichtiger, dass du dich daran immer wieder erinnerst, dass du das immer wieder praktizierst. Es reicht nicht aus, es nur zu lesen und ad acta zu legen, sondern es ist wichtig, es immer wieder zu praktizieren. Wenn du jetzt z.B. zuhörst, dann hörst du etwas. Wer hört? Die Ohren. Hören die Ohren? Ohren hören nicht wirklich. Hören die Nervenzellen? Die hören auch nicht wirklich. Hört das Gehirn? Auch nicht wirklich. Wer hört? Äußerlich geschieht eine ganze Menge, aber du bist der Beobachter. Löse dich davon, dass du denkst, „ich höre“. „Ich bin der Beobachter des Gehörten“, das ist eine richtige Ansicht. Oder angenommen, du sitzt jetzt und du spürst irgendwo ein Jucken. Vermutlich, wenn ich dich darauf aufmerksam mache und du lange genug suchst, wirst du irgendwas finden, was juckt. Vielleicht spürst du sogar irgendetwas, was sich angenehm oder unangenehm anfühlt. Der Körper ist voller Empfindungen. Du kannst diese bewusst machen, aber du kannst auch wissen, die Sinne bewegen sich in den Sinnesobjekten, aber du selbst bist der Beobachter, du kannst dich davon lösen. Beobachte jetzt deinen Körper! Beobachte deine Gefühle! Beobachte vielleicht sogar die Gedanken, die entstehen, während du zuhörst! Und dann werde dir bewusst: „Ich bin das Bewusstsein jenseits von allem. Ich bin der Beobachter.“ Fühle das ein paar Momente! Ziehe dich immer wieder so zurück auf diese Position des Beobachters! Genieße diesen Zustand von Freiheit, von Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Ich wünsche dir viel Erkenntnis, viel Freude, viel Inspiration auf dem Weg!