Atma Bodha – Vers 8

Die Welten entstehen und vergehen wie Blasen

Atma Bodha – Vers 8

Deutsche Übersetzung:

Wie Blasen im Wasser so entstehen, bestehen und vergehen die Welten im Höchsten Selbst, welches die materielle Ursache und die Stütze von allem ist.

Sanskrit Text:

upādāne’khilādhāre jaganti parameśvare ।
sargasthitilayān yānti budbudānīva vāriṇi ॥ 8 ॥

उपादानेऽखिलाधारे जगन्ति परमेश्वरे ।
सर्गस्थितिलयान्यान्ति बुद्बुदानीव वारिणि ॥ ८ ॥

upadane’khiladhare jaganti parameshvare |
sargasthitilayan yanti budbudaniva varini || 8 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • upādāne : der materiellen Ursache (Upadana)
  • akhilādhāre : der Grundlage (Adhara) von allem (Akhila)
  • jaganti : die Welten (Jagat)
  • parameśvare : im höchsten Selbst („Herrn“, Parameshvara)
  • sarga-sthiti-layān : Entstehen (Sarga), Bestehen (Sthiti) und Vergehen (Laya)
  • yānti : durchlaufen („gelangen zum“, )
  • budbudāni : Luftblasen (Budbuda)
  • iva : wie (Iva)
  • vāriṇi : im Wasser (Vari)     ॥ 8 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

Lesen

Ein wunderschönes Beispiel: Blasen entstehen im Wasser, an einem See oder Teich kommen manchmal Blasen. Die Blasen steigen hoch und zerplatzen, neue Blasen kommen und zerplatzen wieder. So ähnlich bestehen und vergehen die Welten im höchsten Selbst. Welten kommen und Welten gehen, wir können es ganz groß sehen, jetzt sind wir in einem Schöpfungszyklus, Wissenschaftler sagen, diese Welt existiert seit zwanzig Milliarden Jahren, in einigen weiteren Milliarden Jahren wird die Welt auch wieder aufhören. Welten kommen und Welten gehen und irgendwann kommt die nächste Welt wieder, was aber gleich bleibt, ist das höchste Selbst, die ganze Welt ist nur eine Manifestation von Bewusstsein, so wird eben gesagt die Welt ist ein Traum von Brahman, dem Schöpfer. Aus dem Unendlichen manifestiert sich Brahman und Brahman träumt diese Welt. Es existiert nur dieses Bewusstsein und dieses Bewusstsein manifestiert sich als die Welt, aber auch innerhalb dieser Welt kommen alle möglichen Blasen hoch und runter. Innerhalb der Welt bekommst du alle möglichen Vorstellungen und denkst, das brauche ich, das brauche ich nicht, der mag mich, der mag mich nicht, das ist schön, das ist nicht so schön. Blasen kommen und Blasen gehen, was bleibt, ist das Bewusstsein und so kannst du auch mit deinem eigenen Geist umgehen, aber auch mit anderen, Aufregungen, die kommen und die gehen.

Menschen wollen dies und Menschen wollen jenes, Menschen werden geboren und Menschen sterben. Mitgefühl ist ohne Zweifel wichtig, aber letztlich von einem übergeordneten Standpunkt gibt es nur Bewusstsein. Innerhalb dieses Bewusstseins kommen Dinge, gehen Dinge, freundliche Menschen kommen und freundliche Menschen gehen. Gleicher Mensch wird mal unfreundlich und mal freundlicher, neue Herausforderungen kommen und neue Herausforderungen gehen. Du selbst – neue Ideen kommen, Ideen vergehen, Vorstellungen kommen und Vorstellungen gehen. Emotionen kommen und Emotionen gehen, alles wie Blasen im Ozean im Wasser.
Denke über dieses Bild nach und sei dir bewusst, wie viele Blasen immer wieder kommen und gehen. Wie große Aufregungen du hast, weil eine Blase im Wasser kommt und sie vergeht aber irgendwann, lasse los, denn es gibt nur ein Unendliches, nämlich Brahman.
Ich lese nochmals den Vers weil er so schön war: Wie Blasen im Wasser so entstehen, bestehen und vergehen die Welten im höchsten Selbst, welches die materielle Ursache und die Stütze von Allem ist.

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