Atma Bodha – Vers 33

Die Botschaft der Upanishaden

Atma Bodha – Vers 33

Deutsche Übersetzung:

Ich bin verschieden vom Geist und deshalb bin ich frei von Sorgen, Anhaftung, Bosheit und Angst. Denn „Er ist ohne Atmen und ohne Geist, rein usw.“ ist die Botschaft der großen Schriften, der Upanishaden.

Sanskrit Text:

amanastvān na me duḥkharāgadveṣabhayādayaḥ ।
aprāṇo hy amanāḥ śubhra ityādi śrutiśāsanāt ॥ 33 ॥

अमनस्त्वान्न मे दुःखरागद्वेषभयादयः ।
अप्राणो ह्यमनाः शुभ्र इत्यादि श्रुतिशासनात् ॥ ३३ ॥

amanastvan na me duhkharagadveshabhayadayah |
aprano hy amanah shubhra ityadi shrutishasanat || 33 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • amanastvāt : aufgrund (meines) Nicht-Geist-Seins (Amanas)
  • na : nicht (Na)
  • me : mir (gehören an, Me)
  • duḥkha-rāga-dveṣa-bhayādayaḥ : Leid (Duhkha), Zuneigung (Raga), Abneigung (Dvesha), Furcht (Bhaya) usw. (Adi)
  • aprāṇaḥ : (das Selbst ist) ohne Atem (Aprana)
  • hi : denn (Hi)
  • amanāḥ : ohne Geist (Amanas)
  • śubhraḥ : rein (Shubhra)
  • ityādi : usw. (Ityadi)
  • śruti-śāsanāt : gemäß der Lehre (Shasana) der Upanishaden (Shruti)     ॥ 33 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Ich bin verschieden vom Geist und deshalb bin ich frei von Sorgen, Anhaftung, Bosheit und Angst. Denn „Er ist ohne Atmen und ohne Geist, rein usw.“ ist die Botschaft der großen Schriften, der Upanishaden.

Hier beschreibt Shankara noch in der Negation Neti-Neti, das hat er vorher als Technik angekündigt. Nicht-Identifizieren, sich bewusst machen: Ich bin frei vom Geist. Mit Geist ist hier das Gemüt gemeint, das Denken und Fühlen. Bewusstsein ist da auch ohne Gedanken. Gedanken kommen, Gedanken gehen. Gefühle kommen, Gefühle gehen. Ich als Seele, als unendliches Bewusstsein bleibe gleich. Wenn man nicht mehr das Denken und Fühlen ist, ist man immer noch jenseits der Sorgen. Denken und Fühlen stammt von der Welt, von früheren Erfahrungen usw. Und es gibt gute Gründe, warum in den Gedanken und Gefühlen Sorgen, Ängste, Anhaftungen sind. Shankaracharya spricht auch von Bosheit. All das mag in deiner Psyche sein. All das magst du wahrnehmen. All das mag auch seinen Sinn haben. Nur du bist das nicht. Du bist das Bewusstsein und das kannst du dir immer wieder bewusst machen: Ja, da sind gerade Gedanken, Gefühle. Ja, da sind Ängste, da ist Ärger und es gibt gute Gründe, dass all das jetzt erscheint. Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman. An der Oberfläche meines Geistes mögen Gedanken, Gefühle, Wünsche sein, mögen Verhaftungen, Ängste und Ärger sein, möge alles seine Berechtigung haben und ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman. Und aus der Bewusstheit des unsterblichen Selbst des Atman kommt dann auch die Kraft aus der Psyche, Freude, Frieden, neue Energie zu haben. Ich bin das unsterbliche Selbst, eins mit der Weltenseele, eins mit dem Bewusstsein von allem.
Daher sagt er hier: „Er (der Atman) ist ohne Atmen und ohne Geist, rein usw.“ Auch jenseits des Pranas. Du hast Prana, Energien. Energien kommen, Energien gehen. Gedanken kommen, Gedanken gehen. Du brauchst natürlich Gedanken, um in dieser Welt denken, reagieren usw. zu können. Du brauchst auch Prana, Energie, um etwas zu bewirken. Aber du bist das nicht.
Eine Analogie: Manchmal brauchst du vielleicht ein Fahrrad oder ein Auto, um zügiger voranzukommen. So ähnlich ist es mit der Kleidung, die du in unserer Weltregion benötigst. Zum einen ist es züchtig, mit Kleidung durch die Gegend zu gehen und zum anderen ist es auch von der Temperatur her den meisten Teil des Tages angemessen, Kleidung zu tragen, vielleicht auch aus hygienischen Gründen. Aber du bist nicht die Kleidung. Du bist das unsterbliche Selbst.
In diesem Sinne sei dir bewusst: Ich bin verschieden vom Geist, Gemüt. Also bin ich frei von Sorgen, Bosheit, Anhaftungen und Angst. Denn der Atman ist ohne Atmen und ohne Gemüt. Das ist die Botschaft der großen Schriften, der Upanishaden.

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