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02-42 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 42. Vers: Blumige Worte

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„Blumige Worte finden die Unweisen, die an den rühmenden Worten der Veden Gefallen finden, und sie sagen, ‘es gibt nichts anderes‘.“

Das ist jetzt schon eigenartig. Krishna, Inkarnation Gottes, kritisiert diejenigen, die sich an die heiligen Schriften halten. Er spricht von den Veden, aber es würde genauso gelten für den Koran, für die Bibel, Zendavesta oder Pali-Kanon. Es geht darum, Schriften in ihrer Relativität auch zu verstehen. In jeder Schrift wird zum einen die höchste Wahrheit verkündet, aber auch zum anderen ist jede Schrift geprägt vom Geist der Zeit. Auch in der Bhagavad Gita ist es so. Es gibt manche Verse der Bhagavad Gita, die offensichtlich veraltet sind, die aus einem alten Denken kommen. Es gibt gute Gründe, weshalb ich z.B. nicht jeden Vers der Bhagavad Gita kommentiere. Und Krishna schreibt das bewusst hier in die Bhagavad Gita hinein. Er sagt, die Unweisen sind diejenigen, die eine Schrift wörtlich nehmen. Jede Schrift muss vor dem Geist interpretiert werden, aus dem heraus sie verkündet worden ist. Natürlich ist die Bhagavad Gita und sind die Veden und ist die Bibel voller Weisheit. Natürlich brauchen wir diese Weisheit. Und wenn wir diese Schriften mit großer Hingabe lesen, dann werden wir intuitiv mit dem Göttlichen verbunden. Aber es gilt eben, die Schriften nicht einfach nur zu lesen und wörtlich zu nehmen, sondern es gilt, zu überlegen: Was ist das Ziel dieser Schrift? Worum geht es? Und dann können wir schauen: „Und was sagt mir das heute? Wie kann ich heute zu diesem Ziel hinkommen?“ Und des Weiteren: „Was von dem, was dort gesagt wird, entstammt vielleicht den sozioökonomischen, den kulturellen Bedingungen der damaligen Zeit? Wie kann ich das in die heutige Zeit umsetzen?“ Stelle dir immer wieder diese Frage. Swami Vishnu, mein Yoga Meister, hatte immer wieder gesagt: „Habt keinen blinden Glauben! Hinterfragt und dann setzt um, was sinnvoll erscheint.“