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Das ist die Sicht eines befreiten Weisen. Das höchste Selbst ist in allen Formen. Es gibt nichts außer Ihm.
Ein Unwissender zerstört das Selbst, indem er sich mit dem Körper und den Erscheinungsformen des Geistes identifiziert, da er nicht das Selbst in allen Wesen sieht. Seine Sicht ist verschwommen. Sein Geist ist sehr grobstofflich. Er kann nicht an das subtile Selbst denken. Er wird ständig von der Kraft der Unwissenheit mitgerissen. Er hält fälschlicherweise den unreinen Körper für das reine Selbst. Er hat falsches Wissen. Der Weise aber hat Selbsterkenntnis, wahre Erkenntnis, und daher nimmt er das Selbst in allen Wesen wahr. Ein Unwissender tötet das Selbst. Er zerstört seinen Körper, nimmt einen anderen Körper, usw. Wer aber das Selbst in allen Wesen sieht, zerstört nicht selbst das Selbst. Daher erreicht er das höchste Ziel, d.h. er erreicht Erlösung aus dem Rad von Geburt und Tod. Selbsterkenntnis führt zu Befreiung, Errettung. Das Wissen um das Absolute löscht die Unwissenheit vollständig aus. Wenn Unwissenheit und auch falsches Wissen zerstört sind, sind gleichzeitig auch alle Übel zerstört.
Menschen, die diese Einheit des Selbst in all diesen verschiedenen Formen verwirklicht haben, geraten niemals in die Fänge von Geburt und Tod. Sie erreichen den Turya Zustand (den vierten Zustand, jenseits von Wachen, Träumen und Tiefschlaf), wo weder Form noch Klang existieren. Das Selbst ist der Freund von jedermann und auch sein Feind. Der Gedanke, der zuerst in Kapitel VI, Verse 5 und 6 zum Ausdruck gekommen ist, wird hier wiederholt. (Vgl.XVIII.20)