2. Kapitel, Vers 20

Deutsche Übersetzung:

Willentliches Anhalten des Atems, Beruhigung der Verdauung, | Manifestation des göttlichen Klangs (Nada), Freiheit von Krankheiten entstehen aus der Reinigung der subtilen Energiekanäle (Nadi).

Sanskrit Text:

  • yatheṣṭaṁ dhāraṇaṁ vāyor analasya pradīpanam |
    nādābhivyaktir ārogyaṁ jāyate nāḍi-śodhanāt ||20||
  • यथेष्टं धारणं वायोरनलस्य प्रदीपनम् ।
    नादाभिव्यक्तिरारोग्यं जायते नाडिशोधनात् ॥२०॥
  • yatheshtam dharanam vayor analasya pradipanam |
    nadabhivyaktir arogyam jayate nadi shodhanat ||20||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • yathā-iṣṭaṁ : nach Belieben („wie gewünscht“, Yatha Ishta)
  • dhāraṇaṁ : (das) Anhalten (Dharana)
  • vāyo : des Atems, von Prana („Windes“, Vayu)
  • analasya : des (Verdauungs-)Feuers (Anala)
  • pradīpanam : (das) Auflodern, Entfachen (Pradipana)
  • nāda : (des inneren, „unangeschlagenen“) Klang(es, Nada)
  • abhivyakti : (das) Offenbarwerden, Erscheinen (Abhivyakti)
  • ārogyaṁ : Gesundheit („Nichtkrankheit“, Arogya)
  • jāyate : entsteht (jan)
  • nāḍi : (der feinstofflichen Energie-)Kanäle (Nadi)
  • śodhanāt : aufgrund der Reinigung (Shodhana)       ||20||

Kommentare – Audio – Video

Brahmananda

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Vishnu-devananda

Wenn die Nadis gereinigt sind, ist er fähig, seinen Atem länger anzuhalten. Das Magenfeuer wird noch stärker, Nada (die inneren Klänge) sind zu hören und er erfreut sich vollkommener Gesundheit.

Wenn der Atem für längere Zeit angehalten wird (wir reden nicht über den körperlichen Atem), geht das Prana in die Sushumna und dann gibt es ein Gleichgewicht zwischen der rechten und der linken Hälfte des Gehirns. Dann funktionieren auch beide Nadis, Ida und Pingala, abwechselnd. Das ist es, was mit „den Atem anhalten“ gemeint ist.

Wenn das Magenfeuer stärker wird, könnt ihr sogar Gift essen. Manche Leute hören Nada (innere Klänge), andere sehen eher Lichter, während wieder andere eine Art von Frieden, eine Stille, fühlen mögen. Ihr Geist möchte sich nicht bewegen oder irgendetwas hören – er möchte nur in dieser Erfahrung von Frieden und Stille ruhen. Die äußere Erfahrung wird von Person zu Person verschiedene Formen annehmen, aber alle Stufen (ob ihr Farben wahrnehmt, Lichter oder Klänge) haben eines gemeinsam: der Geist ist sehr sanft und friedlich. Das ist der wesentliche Punkt, der anzeigt, dass die Nadis gereinigt sind. Andererseits, wenn es keinen Frieden gibt und der Geist ständig nur wandert, ihr unglücklich oder in niedergeschlagener Stimmung seid, zeigt das, dass das Prana sich nicht richtig bewegt, weil die Nadis unrein sind.

Sukadev

20. Wenn die Nadis gereinigt sind, ist er fähig, seinen Atem länger anzuhalten. Das Magenfeuer wird noch stärker. Nada, die inneren Klänge, sind zu hören und er erfreut sich vollkommener Gesundheit.

Das sind also die Wirkungen von der Wechselatmung.

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