15-01 Devanagari Bhagavad Gita 15. Kapitel 1. Vers
श्रीभगवानुवाच | ऊर्ध्वमूलमधःशाखमश्वत्थं प्राहुरव्ययम् | छन्दांसि यस्य पर्णानि यस्तं वेद स वेदवित् || १५ १ ||
श्रीभगवानुवाच | ऊर्ध्वमूलमधःशाखमश्वत्थं प्राहुरव्ययम् | छन्दांसि यस्य पर्णानि यस्तं वेद स वेदवित् || १५ १ ||
śrībhagavānuvāca ūrdhvamūlamadhaḥśākham aśvatthaṃ prāhuravyayam chandāṃsi yasya parṇāni yastaṃ veda sa vedavit Vereinfachte Transkription: sri-bhagavan uvaca urdhva-mulam adhah-sakham ashvattham prahur avyayam chandamsi yasya parnani yas tam veda sa veda-vit iTrans: shriibhagavaanuvaacha uurdhvamuulamadhaHshaakham ashvatthaM praahuravyayam.h chhandaa.nsi yasya parNaani yasta.n veda sa vedavit.h
śrī-bhagavān – der Erhabene uvāca – sprach ūrdhva-mūlam – seine Wurzeln (mūla) nach oben (ūrdhva) gerichtet sind adhaḥ-śākham – seine Zweige (śākhā) nach unten (adhaḥ) gerichtet sind aśvattham – über den heiligen Feigenbaum prāhuḥ – wird gesagt, dass avyayam – ewigen chandāṃsi – die vedischen Hymnen …
Feigenbäume haben vielfach verzweigte Wurzeln, viele Blätter und Früchte. Der „Asvattha Baum“ gilt als Symbol für den Lebensbaum, der gleichzeitig Knospen, Blüten, reife Früchte und Stengel bereits abgefallener Früchte trägt – so wie im Universum viele Dinge gleichzeitig da sind und sich ereignen. Er ist immergrün; …
Die Beschreibung des Universums als Feigenbaum ist nur metaphorisch. Von diesem Feigenbaum heißt es, er wäre ewig, denn er kann nicht gefällt werden, außer durch die Axt der Erkenntnis. Alle Menschen sind hinsichtlich der Früchte ihres Handelns vom Herrn abhängig, denn Er allein kennt die richtige …
Bhagavad Gita, 15. Kapitel 1. Vers: Der Yoga des höchsten Geistes „Sri bhagavan uvaca Urdhva-mulam adhah-sakham asvattham prahur avyayam chandamsi yasya parnani yas tam veda sa veda-vit.“ Krishna sprach: „Die Weisen sprechen vom unzerstörbaren Feigenbaum, dessen Wurzeln nach oben und dessen Zweige nach unten gerichtet sind, …
अधश्चोर्ध्वं प्रसृतास्तस्य शाखा गुणप्रवृद्धा विषयप्रवालाः | अधश्च मूलान्यनुसंततानि कर्मानुबन्धीनि मनुष्यलोके || १५ २ ||
adhaścordhvaṃ prasṛtāstasya śākhā guṇapravṛddhā viṣayapravālāḥ adhaśca mūlānyanusaṃtatāni karmānubandhīni manuṣyaloke Vereinfachte Transkription: adhas cordhvam prasrtas tasya sakha guna-pravrddha visaya-pravalah adhas ca mulany anusantatani karmanubandhini manushya-loke iTrans: adhashchordhvaM prasR^itaastasya shaakhaa guNapravR^iddhaa vishhayapravaalaaH adhashcha muulaanyanusa.ntataani karmaanubandhiini manushhyaloke
Eine weitere Besonderheit des Feigenbaums ist, dass die Zweige nicht nur nach oben sondern auch nach unten wachsen. Der Baum hat also insgesamt eine komplexe um nicht zu sagen chaotische Beschaffenheit – so wie das Universum auch, wo vieles gleichzeitig passiert und existiert, oft auch Widersprüchliches. …
Die zahllosen großen und kleinen Objekte, die zum Leben notwendig sind, sind Produkte der fünf Elemente durch das Handeln der Eigenschaften. Dieser Baum von Samsara wird genährt von den drei Eigenschaften der Natur. Die Sinnesobjekte sind seine Knospen und die Wurzeln, die nach unten wachsen, sind …
Bhagavad Gita, 15. Kapitel 2. Vers: Verstehe dieses große Geheimnis Ich habe ja auch einen ausführlicheren Kommentar zur Bhagavad Gita geschrieben, „Die Yogaweisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute“, der ist etwas philosophisch tiefgehender. Diese Texte sind so gedacht, dass sie für einen Tag eine …
न रूपमस्येह तथोपलभ्यते नान्तो न चादिर्न च संप्रतिष्ठा | अश्वत्थमेनं सुविरूढमूलं असङ्गशस्त्रेण दृढेन छित्त्वा || १५ ३ ||
na rūpamasyeha tathopalabhyate nānto na cādirna ca saṃpratiṣṭhā aśvatthamenaṃ suvirūḍhamūlaṃ asaṅgaśastreṇa dṛḍhena chittvā Vereinfachte Transkription: na rupam asyeha tathopalabhyate nanto na cadir na ca sampratishtha ashvattham enam su-virudha-mulam asanga-sastrena drdhena chittva iTrans: na ruupamasyeha tathopalabhyate naanto na chaadirna cha saMpratishhThaa ashvatthamenaM suviruuDhamuulaM asaN^gashastreNa dR^iDhena chhittvaa
Nachdem wir erkannt haben, dass Gott hinter allem steckt und dass alles irgendwie ein Organismus Gottes ist, gilt es auch diese Vorstellung zu „fällen“, zu überwinden. Krishna spricht hier zu Arjuna, einem Krieger. Deshalb gebraucht er öfter die Ausdrucksweise eines Kriegers. Wir würden in unserer gemütlicheren …
Dieser Gedanke wird im nächsten Vers fortgesetzt. So lange man in Unwissenheit ist, kann man die Gestalt dieses Baumes nicht verstehen, nicht sein Ende, seinen Ursprung oder seine Grundlage (Mitte). Oh Arjuna! Vielleicht meinst du, ein so mächtiger Baum könne überhaupt nicht gefällt werden. Das ist …
Bhagavad Gita, 15. Kapitel 3. Vers: Ashwatta-Baum – Symbol des Universums „Na rupam asyeha tathopalabhayte nanto na cadir na ca sampratistha asvattham enam su-virudha-mulam-asanga-sastrena drdhena chittva.“ Krishna spricht zu Arjuna: „Seine Gestalt kann hier nicht als solche wahrgenommen werden, nicht sein Ende und sein Anfang und auch …
ततः पदं तत्परिमार्गितव्यं यस्मिन्गता न निवर्तन्ति भूयः | तमेव चाद्यं पुरुषं प्रपद्ये | यतः प्रवृत्तिः प्रसृता पुराणी || १५ ४ ||
tataḥ padaṃ tatparimārgitavyaṃ yasmingatā na nivartanti bhūyaḥ tameva cādyaṃ puruṣaṃ prapadye yataḥ pravṛttiḥ prasṛtā purāṇī Vereinfachte Transkription: tatah padam tat parimargitavyam yasmin gata na nivartanti bhuyah tam eva cadyam purusham prapadye yatah pravrttih prasrta purani iTrans: tataH padaM tatparimaargitavyaM yasmingataa na nivartanti bhuuyaH tameva chaadyaM …
Der „Urpurusha“, der „uttama purusha“ oder „purushottama“, ist jenseits dieses relativen Purushas. Von diesem „Urpurusha“, dem reinen Sein in reinem Bewusstsein, welches in der Samkhya und Yoga Philosophie als „purusha“ bezeichnet wird, stammt alle Energie und alles, woraus sich das physische Universum manifestieren kann. Um bei …
Bhagavad Gita, 15. Kapitel 4. Vers: Axt der Nichtanhaftung befreit das Leben „Tatah padam tat parimargitavyam aysmin gata na nivartanti bhuyah tam eva cadyam purusam prapadya yatah pravrttih prasrta purani.“ Hier will ich nochmal den Vorvers teilweise rezitieren, der gehört nämlich dazu. „Nachdem dieser fest verwurzelte …
निर्मानमोहा जितसङ्गदोषा अध्यात्मनित्या विनिवृत्तकामाः | द्वन्द्वैर्विमुक्ताः सुखदुःखसंज्ञैः गच्छन्त्यमूढाः पदमव्ययं तत् || १५ ५ ||
nirmānamohā jitasaṅgadoṣā adhyātmanityā vinivṛttakāmāḥ dvandvairvimuktāḥ sukhaduḥkhasaṃjñaiḥ gacchantyamūḍhāḥ padamavyayaṃ tat Vereinfachte Transkription: nirmana-moha jita-sanga-dosa adhyatma-nitya vinivrtta-kamah dvandvair vimuktah sukha-duhkha-samjnair gacchanty amudhah padam avyayam tat iTrans: nirmaanamohaa jitasaN^gadoshhaa adhyaatmanityaa vinivR^ittakaamaaH dvandvairvimuk{}taaH sukhaduHkhasa.nGYaiH gach{}chhantyamuuDhaaH padamavyayaM tat.h
nirmāna-mohāḥ – frei von Stolz (māna) und Täuschung (moha) jita-saṅga-doṣāḥ – siegreich (jita) über das Übel (doṣa) der Verhaftung (saṅga) adhyātma-nityāḥ – stets (stets) auf das Selbst ausgerichtet (adhyātma) vinivṛtta-kāmāḥ – (da) ihre Wünsche (kāma) verschwunden (vinivṛtta) sind dvandvaiḥ – von den Gegensatzpaaren vimuktāḥ – frei …
Wieder und wieder beschreibt Krishna die Eigenschaften eines Vollkommenen. Im Grunde genommen fordert er uns auf, so zu sein. Wenn wir unseren Geist ausrichten auf Gedanken wie: Wie ist ein Vollkommener, wie ist ein Weiser, wie ist ein Ungetäuschter?, dann nehmen wir selbst diese Eigenschaften an. …
Überall, wo Stolz ist, herrscht starrer Egoismus. Das Fehlen von Unterscheidung zwischen dem Wahren und dem Unwahren ist Moha. Irreführung ist Moha. Täuschung ist Moha. Menschen, die frei sind von Zu- und Abneigung, auch wenn ihnen Angenehmes oder Unangenehmes begegnet, haben über das Übel der Verhaftung …
Bhagavad Gita, 15. Kapitel 5. Vers: Die Ungetäuschten erreichen das ewige Ziel „Nirmano-mohe jita-sanga-dosa adhyatma-nitya vinivrtta-kamah dvandvair vimuktah sukha-dukha-samjnair-gacchanty amudhah padam avyayam tat.“ „Die Ungetäuschten erreichen das Ziel, frei von Stolz und Täuschung, siegreich über das Übel der Verhaftung, stets im Selbst weilend, nachdem ihre Wünsche …
न तद्भासयते सूर्यो न शशाङ्को न पावकः | यद्गत्वा न निवर्तन्ते तद्धाम परमं मम || १५ ६ ||
na tadbhāsayate sūryo na śaśāṅko na pāvakaḥ yadgatvā na nivartante taddhāma paramaṃ mama Vereinfachte Transkription: na tad bhasayate suryo na sasanko na pavakah yad gatva na nivartante tad dhama paramam mama iTrans: na tadbhaasayate suuryo na shashaaN^ko na paavakaH yadgatvaa na nivarta.nte taddhaama paramaM mama
Im höchsten Bewusstseinszustand, der sogar das Gefühls der Verbundenheit mit allem transzendiert, in Nirvikalpa Samadhi, im Purushottama weilend, sind wir jenseits aller Relativität, sind wir eins mit dem Unendlichen. Wenn wir dort hingelangt sind, kehren wir nicht zurück. Das ist auf verschiedene Weise zu verstehen. Zum …