Viveka Chudamani – Vers 541

Deutsche Übersetzung:

541. Im Himmelreich des Höchsten Bewusstseins ruhend durchwandert er die Welt mit oder auch ohne Kleider oder mal in Fell gehüllt, mal wie ein Narr, mal wie ein Kind, mal wie ein Geist.

Sanskrit Text:

dig-ambaro vāpi ca sāmbaro vā
tvag-ambaro vāpi cid-ambara-sthaḥ |
unmatta-vad vāpi ca bāla-vad vā
piśāca-vad vāpi caraty avanyām || 541 ||

दिगम्बरो वापि च साम्बरो वा
त्वगम्बरो वापि चिदम्बरस्थः |
उन्मत्तवद्वापि च बालवद्वा
पिशाचवद्वापि चरत्यवन्याम् || ५४१ ||

dig-ambaro vapi cha sambaro va
tvag-ambaro vapi chid-ambara-sthah |
unmatta-vad vapi cha bala-vad va
pishacha-vad vapi charaty avanyam || 541 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • dig-ambaraḥ : nackt („im Himmelskleid“, Digambara)
  • vā : oder (Va)
  • api : auch (Api)
  • ca : und (Cha)
  • sāmbaraḥ : bekleidet (Sambara)
  • vā : oder
  • tvag-ambaraḥ : Kleidung (Ambara) aus Tierhäuten, Fellen oder Rinde (tragend, Tvach)
  • vā : oder
  • api : auch
  • cid-ambara-sthaḥ : im (inneren) Raum des Bewusstseins (Chidambara) weilend („sich befindend“, Stha)
  • unmatta-vat : wie (Vat) ein Betrunkener, Besessener (Unmatta)
  • vā : oder
  • api : auch
  • ca : und
  • bāla-vat : wie (Vat) ein Kind (Bala)
  • vā : oder
  • piśāca-vat : wie (Vat) ein Dämon (Pishacha)
  • vā : oder
  • api : auch
  • carati : wandelt er (car)
  • avanyām : auf Erden (Avani)     || 541 ||

Kommentar

Der Weise mag nackt sein oder bekleidet. Er mag Kleidung haben aus Fellen oder er mag Kleidung im Raum des Bewusstseins haben. Der Weise ist wie ein Betrunkener, ein Besessener, wie ein Kind oder wie ein Dämon. Wie auch immer er äußerlich erscheint, wandelt er auf Erden.

Die Weisen sind ganz unterschiedlich. Es gibt in Indien Weise, die Digambaras, sie sind nackt. Sie haben ein Himmelskleid, Dig ist der Himmel, Ambara ist das Kleid.
Es gibt die nackten Weisen und es gibt bekleidete Weise. Manche haben Kleidung aus Baumwolle und andere haben Tierhäute. Als Veganer finde ich es nicht gut Tierhäute zu haben, aber in früheren Zeiten hieß Tierhäute ja nicht, dass man ein Tier getötet hat, um die Tierhäute zu haben, sondern von einem natürlich verendeten Tier die Tierhaut genommen hat. Man befindet sich immer im Raum des Bewusstseins.

Manche Weisen sind wie ein Betrunkener, wie ein Besessener. Sie sind scheinbar verrückt. Manche sind wie ein Kind und wieder andere erscheinen wie ein Dämon, weil sie sich nicht sauber halten usw. Aber egal, was die äußere Gestalt eines Weisen ist, das Wichtigste ist die Gottverwirklichung. Und auch das kann dir helfen. Du brauchst nichts. Das Wichtigste ist, dass du gottverwirklicht bist. Dann spielen die äußeren Umstände keine allzu große Rolle. Auch wenn du herausfinden willst, ob ein Meister wirklich ein Meister ist, gibt es Meister, die luxuriös leben und andere, die Bettelmönche sind. Es gibt solche, die stilvoll und geschmackvoll gekleidet sind und andere fast gar nicht.
Es gibt Meister und Meisterinnen, die hochintelligent sind und andere, die eine niedrige Schulbildung haben und ihr IQ ist niedrig. Es gibt solche, die eine edle Persönlichkeit haben und solche, die vielleicht eine simple oder primitive Persönlichkeit.
Äußerlichkeiten sind nicht wichtig. Was wichtig ist, ist die Verwirklichung des Selbst.

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