Viveka Chudamani – Vers 379

Deutsche Übersetzung:

379. Richte den Geist fest auf das Ziel, auf Brahman, bändige/zügele die Sinnesorgane in ihren jeweiligen Zentren, halte den Körper stabil und sorge Dich nicht um seinen Erhalt, erreiche die Einheit von Brahman und Selbst, und trinke beständig die Wonne von Brahman in Deinem eigenen Selbst wenn Du eins mit Ihm bist. Von welchem Nutzen sind andere Dinge? Sie sind vollkommen/gänzlich falsch, leer!

Sanskrit Text:

lakṣye brahmaṇi mānasaṃ dṛḍhataraṃ saṃsthāpya bāhyendriyaṃ
sva-sthāne viniveśya niścala-tanuś copekṣya deha-sthitim |
brahmātmaikyam upetya tan-mayatayā cākhaṇḍa-vṛttyāniśaṃ
brahmānanda-rasaṃ pibātmani mudā śūnyaiḥ kim anyair bhṛśam || 379 ||

लक्ष्ये ब्रह्मणि मानसं दृढतरं संस्थाप्य बाह्येन्द्रियं
स्वस्थाने विनिवेश्य निश्चलतनुश्चोपेक्ष्य देहस्थितिम् |
ब्रह्मात्मैक्यमुपेत्य तन्मयतया चाखण्डवृत्त्यानिशं
ब्रह्मानन्दरसं पिबात्मनि मुदा शून्यैः किमन्यैर्भृशम् || ३७९ ||

lakshye brahmani manasam dridhataram samsthapya bahyendriyam
sva-sthane viniveshya nishchala-tanush chopekshya deha-sthitim |
brahmatmaikyam upetya tan-mayataya chakhanda-vrittyanisham
brahmananda-rasam pibatmani muda shunyaih kim anyair bhrisham || 379 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • lakṣye : auf das Ziel (Lakshya)
  • brahmaṇi : das Absolute (Brahman)
  • mānasam : den Geist (Manasa)
  • dṛḍhataram : ganz fest (Dridha-tara)
  • saṃsthāpya : richtend („ausgerichtet habend“, sam + sthā)
  • bāhyendriyam : die äußeren Sinnesorgane (Bahyendriya)
  • sva-sthāne : in ihrem jeweils eigenen (Sva) Zentrum („Ort“, Sthana)
  • viniveśya : (zur Ruhe) bringend („gebracht habend“, vi + ni + viś)
  • niścala-tanuḥ : mit unbeweglichem (Nishchala) Körper (Tanu)
  • ca : und (Cha)
  • upekṣya : dich nicht sorgend („übersehen habend“, upa + īkṣ)
  • deha-sthitim : um die Erhaltung (Sthiti) des Körpers (Deha)
  • brahmātmaikyam : die Einheit (Aikya) des Selbst (Atman) und des Absoluten (Brahman)
  • upetya : indem du erlangt hast („erlangt habend“, upa + i)
  • tan-mayatayā : durch das davon ganz Erfülltsein (Tanmayata)
  • ca : und
  • akhaṇḍa-vṛttyā : in („mit“) einem ungeteilten (Akhanda) Bewusstseinsstrom („Vorgang“, Vritti)
  • aniśam : ohne Unterlass („beständig“, Anisha)
  • brahmānanda-rasam : den Geschmack (Rasa) der Glückseligkeit (Ananda) des Absoluten (Brahman)
  • piba : trinke ()
  • ātmani : in dir selbst (Atman)
  • mudā : erfreut, mit Lust (Mud)
  • śūnyaiḥ : leere (Worte, Shunya)
  • kim : was (Kim)
  • anyaiḥ : (sollen) noch mehr („andere“, Anya)
  • bhṛśam : überaus (Bhrisha)     || 379 ||

Kommentar

Wiederum diese Doppelsache auf die uns Shankara immer wieder hinweist. Er hämmert es uns fast ein. Es ist wichtig, uns das immer wieder bewusst zu machen, denn so schnell vergessen wir das wieder. Richte den Geist auf das Ziel, das Brahman. Sei dir bewusst, dass du Brahman bist! Das zu erreichen, ist Wonne. Das ist Glück. Alles andere ist nicht Glück. Zügele die Sinnesorgane. Halte den Körper stabil. Sorge dich nicht zu sehr. Du musst dem Körper etwas zu essen geben und versuchen, ihn gesund zu halten soweit es geht. Es geht nur teilweise. Aber stattdessen bringe dein Bewusstsein in Brahman und genieße die Freude. Ich weiß, es ist immer wieder Wiederholung. Aber es gibt gute Gründe dafür, dass Shankara es immer wieder wiederholt. Weil wir uns dies täglich aufs Neue bewusst machen sollen. Richte deinen Geist auf Brahman! Spüre die Wonne von Brahman und löse dich von allem anderen!

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