Viveka Chudamani – Vers 338

Deutsche Übersetzung:

338. Wer am Körper und Gemüt haftet, für den gibt es keine Befreiung. Für den Befreiten gibt es keine Identifikation mit Körper und Geist/Gemüt. Derjenige, der schläft, ist nicht wach, und derjenige, der wach ist, träumt nicht- da diese zwei Zustände gegensätzlicher Natur sind.

Sanskrit Text:

dehādi-saṃsaktimato na muktiḥ
muktasya dehādy-abhimaty-abhāvaḥ |
suptasya no jāgaraṇaṃ na jāgrataḥ
svapnas tayor bhinna-guṇāśrayatvāt || 338 ||

देहादिसंसक्तिमतो न मुक्तिः
मुक्तस्य देहाद्यभिमत्यभावः |
सुप्तस्य नो जागरणं न जाग्रतः
स्वप्नस्तयोर्भिन्नगुणाश्रयत्वात् || ३३८ ||

dehadi-samsaktimato na muktih
muktasya dehady-abhimaty-abhavah |
suptasya no jagaranam na jagratah
svapnas tayor bhinna-gunashrayatvat || 338 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • dehādi-saṃsaktimataḥ : für einen, der am Körper (Deha) usw. (Adi) anhaftet (Samsaktimant)
  • na : nicht (Na)
  • muktiḥ : (ist) Befreiung, Erlösung (möglich, Mukti)
  • muktasya : für einen Befreiten (Mukta)
  • dehādy-abhimaty-abhāvaḥ : (besteht) das Fehlen (Abhava) der Identifiktion (Abhimati) mit dem Körper (Deha) usw. (Adi)
  • suptasya : wer schläft („des Träumenden“, Supta)
  • no : nicht (No)
  • jāgaraṇam : (erfährt) den Wachzustand (Jagarana)
  • na : nicht
  • jāgrataḥ : wer wach ist („des Wachenden“, Jagrat)
  • svapnaḥ : (erlebt) einen Traum (Svapna)
  • tayoḥ : dieser beiden (Zustände, Tad)
  • bhinna-guṇāśrayatvāt : aufgrund des Basierens (Ashraya) auf unterschiedlichen (Bhinna) Eigenschaften (Guna) || 338 ||

Kommentar

Ist es dir schon mal so gegangen, dass du schmerzende Knie hast? Vielleicht schmerzen sie beim Spazierengehen? Beim Meditieren oder vielleicht sogar nachts? Macht dir das Sorgen und du weißt nicht, was du tun sollst? Lausche, was Shankara dazu sagt:
„Wer am Körper und Gemüt haftet, für den gibt es keine Befreiung. Für den Befreiten gibt es keine Identifikation mit Körper und Geist/Gemüt. Derjenige, der schläft, ist nicht wach, und derjenige, der wach ist, träumt nicht- da diese zwei Zustände gegensätzlicher Natur sind.“
Wenn du Knieschmerzen oder Knieprobleme hast, dann identifiziere dich nicht damit. Du bist nicht das Knie. Du bist nicht die Schmerzen. Du bist nicht die Probleme. Vielleicht musst du dich um dein Knie kümmern, eine Weile auf kreuzbeinige Sitzhaltungen verzichten, vielleicht auf einem Stuhl meditieren, vielleicht auf dem Kissen meditieren, wenn du einen Vortrag gibst anders sitzen als sonst. Ich sitze z.B. jetzt auch nicht in der klassischen Yogahaltung. Jetzt siehst du gerade mal mein Studio mit dem ich alles so mache. Ich sitze hier jetzt in der dritten oder vierten Stunde, in der ich diese Vorträge gebe. Was soll es, wenn das Knie ein bisschen wehtut? Es ist nicht weiter tragisch. Es macht nichts aus. Setz dich einfach anders hin. Du kannst dich sogar von den Schmerzen lösen. Mache nicht aus einer Mücke einen Elefanten und mache aus einem Sturm im Wasserglas nicht die schwierigste Sache.
Der Körper ist mal gesund, mal krank, tut mal weniger, mal mehr weh und wenn du ihn besonders schwer beanspruchst, dann gibt es auch mal Probleme. Gestern Morgen habe ich mich an einer Schranktür gestoßen und jetzt habe ich hier eine Wunde und jetzt kann ich vor meinen Vorträgen die Haare nicht besonders waschen und deshalb sehen sie ein bisschen dunkler aus. Manchmal wenn ich mich etwas bewege, siehst du vielleicht auch den Schorf hier oben. Was macht das? In drei Tagen ist es vorbei. Es hat am Anfang etwas wehgetan. Ich musste mich zum Arzt bewegen, um zu schauen, ob es etwas Schlimmes ist. Ich musste eine halbe Stunde warten und habe mir dort überlegt, was ich im Viveka Chudamani Podcast sagen würde und habe dann schon überlegt, wie ich das Ganze machen werde. Der Körper ist der Körper. Mache dir nicht so viele Sorgen. Überbewerte das körperliche Wohlbefinden und die Gesundheit nicht. Kümmere dich um den Körper, aber mache dir nicht zu viel Sorgen um ihn.

Identifikation mit dem Körper wird zur Verhaftung. Der Weise hat keine Verhaftung an den Körper. Ihm macht es nichts aus, ob der Körper gesund oder krank ist, ob er Schmerzen oder keine Schmerzen hat. Er kümmert sich um ihn, denn das ist seine Pflicht, aber er muss sich keine Sorgen um den Körper machen.

Tat tvam asi – du bist das unsterbliche Selbst. Sage dir Sat-Chid-Ananda-Swarupoham – meine wahre Natur ist SeinWissenGlückseligkeit.

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