Viveka Chudamani – Vers 284

Deutsche Übersetzung:

284. Beseitige mit wachsamem und konzentriertem Geist die Projektionen auf das Selbst, bis die Identifikation mit dem Körper restlos überwunden ist!

Sanskrit Text:

ahaṃ-bhāvasya dehe’smin niḥśeṣa-vilayāvadhi |
sāvadhānena yuktātmā svādhyāsāpanayaṃ kuru || 284 ||

अहंभावस्य देहे ऽस्मिन्निःशेषविलयावधि |
सावधानेन युक्तात्मा स्वाध्यासापनयं कुरु || २८४ ||

aham-bhavasya dehe’smin nihsheshavilayavadhi |
savadhanena yuktatma svadhyasapanayam kuru || 284 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • ahaṃ-bhāvasya : der Ich-Identifikation (Ahambhava)
  • dehe : Körper (Deha)
  • asmin : in bezug auf diesen (Idam)
  • niḥśeṣa-vilayāvadhi : bis zur (Avadhi) vollständigen (Nihshesha) Auflösung (Vilaya)
  • sāvadhānena : aufmerksam, achtsam (Savadhana)
  • yuktātmā : mit konzentriertem (Yukta) Geist (Atman)
  • svādhyāsāpanayam : die Beendigung („Vertreibung“, Apanaya) der falschen Identifikationen („Übertragung“, Adhyasa) des Selbst (Sva), die erlangt wurde (Prapta)
  • kuru : bewirke (kṛ)     || 284 ||

Kommentar

Ist es dir schon mal so gegangen, dass du Kopfweh hattest und dir wirklich Sorgen gemacht hast? Hat dich das Kopfweh ganz aus deiner Mitte gebracht, dann lausche, was Shankara dir im 284. Vers des Viveka Chudamani für einen Tipp gibt:

ahaṃ-bhāvasya dehe’smin niḥśeṣa-vilayāvadhi |
sāvadhānena yuktātmā svādhyāsāpanayaṃ kuru || 284 ||

„Beseitige mit wachsamem und konzentriertem Geist die Projektionen auf das Selbst, bis die Identifikation mit dem Körper restlos überwunden ist!“

Identifikation des Körpers – Kopfweh kommt, Kopfweh geht. Krankheiten kommen, Krankheiten gehen. Manche Krankheiten werden chronisch und bleiben dauerhaft. Aber nicht wirklich dauerhaft. Mal treten sie in den Vordergrund des Bewusstseins, mal sind sie im Hintergrund.
Neti-Neti, du bist nicht der Körper. Du bist auch nicht das Kopfweh. Du könntest das beim nächsten Mal ausprobieren, wenn du merkst, dass du Kopfweh hast, dann nimm das als Gelegenheit Vedanta zu praktizieren. Spüre einen Moment, wo das Kopfweh erfahrbar ist, wo es fühlbar ist. Sei dir dann bewusst, dass du das Kopfweh spürst. Ich bin nicht das Kopfweh, ich leide nicht unter dem Kopfweh und denke auch nicht, dass das Kopfweh ganz grässlich ist, sondern es ist da. Dann sei dir bewusst, dass du das unsterbliche Selbst bist, du bist der Beobachter. Vielleicht gelingt es dir noch gleichmäßig mit dem Bauch zu atmen und das Bewusstsein vom Kopf abzuziehen und in den Bauch zu gehen oder in die Füße und dann hast du den Kopf gespürt, dem es erstmal nicht so gut geht. Du hast den Bauch gespürt, der vor und zurückgeht. Du hast die Füße gespürt, die eine gewisse Ruhe vermitteln und dann sei dir bewusst, dass du weder der wehtuende Kopf noch der sich rhythmisch bewegende Atem, noch die Füße bist. Ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman und dann merkst du, dass das Kopfweh vielleicht schon weg ist. Und selbst wenn es nicht weg ist, ist das kein Problem. Du bist das unsterbliche Selbst und alles, was nicht das unsterbliche Selbst ist, geht vorbei.

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