Viveka Chudamani – Vers 159

Deutsche Übersetzung:

159. Der Tor identifiziert sich mit dieser Ansammlung von Haut, Fleisch, Fett, Knochen und Kot. Wer aber prüfend überlegt (vichara-shila), erkennt sein eigenes wahres Wesen – verschieden vom Körper – als die Höchste Wirklichkeit.

Sanskrit Text:

tvaṅ-māṃsa-medo-’sthi-purīṣa-rāśāv
ahaṃ-matiṃ mūḍha-janaḥ karoti |
vilakṣaṇaṃ vetti vicāra-śīlo
nija-sva-rūpaṃ paramārtha-bhūtam || 159 ||

त्वङ्मांसमेदोऽस्थिपुरीषराशा-
वहंमतिं मूढजनः करोति |
विलक्षणं वेत्ति विचारशीलो
निजस्वरूपं परमार्थभूतम् || १५९ ||

tvan-mamsamedo-’sthi-purisharashav
aham-matim mudha-janah karoti |
vilakshanam vetti vicharashilo
nija-svarupam paramarthabhutam || 159 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • tvaṅ-māṃsa-medo-’sthi-purīṣa-rāśau : in Bezug auf diese Ansammlung („Haufen“, Rashi) von Haut (Tvach), Fleisch (Mamsa), Fett (Medas), Knochen (Asthi) und Kot (Purisha)
  • ahaṃ-matim : die Meinung, dies sei das Ich (Ahammati)
  • mūḍha-janaḥ : ein verwirrter (Mudha) Mensch (Jana)
  • karoti : hegt („macht“, kṛ)
  • vilakṣaṇam : (als vom Körper) verschieden (Vilakshana)
  • vetti : erkennt („weiß“, vid)
  • vicāra-śīlaḥ : wer sich die Unterscheidung (Vichara) zur Gewohnheit (Shila) gemacht hat
  • nija-sva-rūpam : seine eigene (Nija) Natur (Svarupa)
  • paramārtha-bhūtam : als („geworden“, Bhuta) die höchste Wirklichkeit (Paramartha)      || 159 ||

Kommentar

Er hämmert uns das grade zu ein. Die letzten Verse geht er immer um das Gleiche und ich will grade mal schauen, wie ist es im nächsten Vers? Auch die nächsten Verse geht es wieder darum, dass du nicht der Körper bist. Immer wieder will er uns das sagen.
Und du fragst: Will ich das wirklich immer wieder lesen? Ja, es ist gut das zu lesen und es ist jeden Tag gut, sich das bewusst zu machen. Es reicht nicht aus es einmal zu hören und sich das nächste Mal wieder aufzuregen, wenn dein Körper einen Schmerz erzeugt. Oder einfach zu sagen: Aham Brahmasmi – aber wehe du bekommst eine Erkältung. Oder zu sagen: Sad shida dasvat rupo ham und wenn du ein Kilo mehr auf der Wage siehst, dann bist du verzweifelt.
Du bist das unsterbliche Selbst. Beobachte öfter den Körper. Da ist die Haut, da ist Fleisch, da ist Fett, da sind Knochen und letztlich endet das alles in Kot.
Und auf gewisse Weise, du isst Nahrung und du transformierst die Nahrung in Kot und teilweise ist es vorübergehend dieser Körper. Das, was du isst ist, vorübergehend vielleicht ein schöner Körper, aber es endet alles in Kot und Urin und Schweiß und Haare und abgeschnittene Nägel.
Das ist das, was aus dem Körper wird. Bist du das? Nein, du bist es nicht. Du bist die höchste Wirklichkeit. Eins mit der höchsten Wirklichkeit. Sage dir das immer wieder.
Du könntest dir auch sagen: Auf der einen Seite spüre ich jetzt meinen Körper und er fühlt sich vielleicht gut oder schmerzhaft an. In der Tiefe meines Wesens bin ich Sein, Wissen und Glückseligkeit. Reine Freude.

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