Bhakti Sutra 78

narada-bhakti-sutra-78

Deutsche Übersetzung

Der Bhakta sollte Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Reinheit, Barmherzigkeit, Glauben und andere solche Tugenden entwickeln und bewahren.

Sanskrit Text

  • ahiṃsāsatyaśaucadayāstikyādicaritrāṇi paripālanīyāni ।। 78 ।।
  • अहिंसासत्यशौचदयास्तिक्यादिचरित्राणि परिपालनीयानि ।। ७८ ।।
  • ahimsasatyashauchadayastikyadicharitrani paripalaniyani || 78 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • ahiṃsā-satya-śauca-dayāstikyādi-caritrāṇi : Handlungsweisen (Charitra) wie Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya), Reinheit (Shaucha), Mitgefühl (Daya), Gläubigkeit (Astikya) usw. (Adi)
  • paripālanīyāni : sollen beibehalten werden („sind zu bewahren“, Paripalaniya)     ।। 78 ।।

Kommentar von Sukadev Bretz

Lesen

Narada spricht hier darüber, dass es auch Dinge gibt, die ein Bhakta entwickeln sollte. Gottesliebe ist etwas Wichtiges. Aber die Gottesliebe muss sich auch ausdrücken. Er sagt vorher, sie muss sich darin ausdrücken, dass du auch nicht eine halbe Sekunde am Tag vergeudest. Er hatte dort auch gesagt, dass man die Schriften der Hingabe studieren soll, dass man die Übungen befolgen soll, die Hingabe in Gott entwickeln. Hier sagt er jetzt – ja, entwickele die Tugenden! Ahimsa – Gewaltlosigkeit, Satya – Wahrhaftigkeit, Shaucha – Reinheit, Maitri Bhavana – Barmherzigkeit, Shraddha – Glauben und andere solcher Tugenden. Er hat jetzt eine eigene Aufzählung, Teile davon sind identisch mit dem Yoga Sutra, also die Yamas, Ahimsa und Satya, Niyama, die Shaucha – und andere hat er aus anderen Quellen. Gut, auch im Yoga Sutra gibt es an einigen Stellen Shraddha und es gibt an einer Stelle auch Maitri Bhavana. Man findet diese auch in Shankaras Viveka Chudamani. Diese Tugenden sollen entwickelt werden.

Du kannst jetzt selbst überlegen, welche der Tugenden willst Du mehr entwickeln? Ahimsa – Nichtverletzen in Gedanken, Worten und Tat; Satya – Wahrhaftigkeit,  Shaucha – die Reinheit, Maitri Bhavana – Barmherzigkeit und anderen dienen, Shraddha – den Glauben und das Vertrauen an Gott, letztlich auch Vertrauen in dich selbst, Vertrauen in das Gute in den Menschen, Vertrauen in den Sinn des Karmas, Vertrauen, darin, dass es einen Sinn macht, deine Aufgaben zu erledigen, Vertrauen letztlich in Gott. All das sind Eigenschaften, die du entwickeln kannst. Das soll heißen:  Auch ein Bhakta, der alles Gott widmet, muss auf die Ethik achten. Überlege selbst, was ist davon für dich jetzt besonders dran und du kannst auch überlegen, welche positive Eigenschaft kultiviere ich denn gerade? Welche will ich heute entwickeln? Welche habe ich vielleicht heute nicht so ernst genommen, welche sollte ich vielleicht morgen ernst nehmen?

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