Bhakti Sutra 44

Narada Bhakti Sutra 44

Deutsche Übersetzung

Da sie die Ursache von Sinnenlust, Zorn, Verblendung und Vergessen des Ziels ist und zum Verlust des Unterscheidungsvermögens und völligem Verderben führt.

Sanskrit Text

  • kāmakrodhamohasmṛtibhraṃśabuddhināśasarvanāśakāraṇatvāt ।। 44 ।।
  • कामक्रोधमोहस्मृतिभ्रंशबुद्धिनाशसर्वनाशकारणत्वात् ।। ४४ ।।
  • kamakrodhamohasmritibhramshabuddhinashasarvanashakaranatvat || 44 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • kāma-krodha-moha-smṛti-bhraṃśa-buddhi-nāśa-sarva-nāśa-kāraṇatvāt : weil (schlechte Gesellschaft) die Ursache (Karana) von Sinnenlust (Kama), Zorn (Krodha), Verblendung (Moha), Verlusst (Bhramsha) des Erinnerungsvermögens (Smriti),  Verlusst (Nasha) der Urteilskraft (Buddhi) und völligem (Sarva) Verderben (Nasha) ist     ।। 44 ।।

 

Kommentar von Sukadev Bretz

Lesen

Wir sind im 44. Vers, einem Vers, den wir nicht gerne hören wollen. Er sagt, schlechte Gesellschaft führt zu Sinneslust, Zorn, Verblendung und zum Vergessen des Zieles, zum Verlust des Unterscheidungsvermögens und völligem Verderben. Also hier will Narada sagen, es ist wichtig, dass du dich darum kümmerst, dass du in guter Gesellschaft bist. Er sagt auch: „Woran kannst du erkennen, ob du in schlechter Gesellschaft bist?“ Also eine Gesellschaft, die dir nicht gut tut. Denn letztlich alles ist Gott. Eine schlechte Gesellschaft passé gibt es nicht. Natürlich die Gegenwart von Verbrechern sollte man meiden. Man sollte nicht zusammenarbeiten mit kriminellen Menschen. Und man sollte sich nicht beteiligen an kriminellen, unethischen und tamassigen Handlungen. Darüber habe ich bereits das letzte Mal geschrieben. Und ansonsten gilt es, dass du Menschen gegenüber, denen es nicht so gut geht, eher eine gebende Haltung hast.

Narada sagt, die Verbindung mit anderen Menschen ist, und das kann auch über das Internet geschehen, das kann über Facebook geschehen, das kann auch über Nachrichten geschehen, Fernsehen und Zeitung usw., all das kann dazu führen, dass du Sinnenlust beflügelst, also Gier bekommst. Dass du denkst: „Das brauche ich noch und das brauche ich noch.“ In früheren Zeiten waren das ja hauptsächlich die Kaufhäuser. Menschen, die dort hin wollten und dieses und jenes kaufen. Heute surfen Menschen im Internet und brauchen dieses und brauchen jenes und ständig braucht man noch etwas mehr. Das alles kann Sinneslust erhöhen. Man kann zornig werden, man kann sich darüber ärgern, weil andere Besseres als ich haben und ich nicht richtig behandelt werde.

Verblendung – man kommt in eine falsche Schiene, man lässt sich von anderen beeinflussen. Menschen, die nicht so spirituell sind, die können einen auch in andere Richtungen bringen. Man vergisst das Ziel. Das Ziel ist die höchste Wahrheit. Man verliert das Unterscheidungsvermögen. Das Unterscheidungsvermögen zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst und identifiziert sich mit seinem Körper und seiner Psyche, und seinen Emotionen und was man alles so braucht. Das sind wir alles nicht. Unterscheidungsvermögen heißt, ich bin das alles nicht. Auch Unterscheidungsvermögen zwischen dem ewigen und dem Vergänglichen. Plötzlich strebt man wieder nach mehr Vergänglichem und denkt: „Ja ich bräuchte doch noch dieses oder jenes. Oder was kann ich noch machen um mir meine Zukunft zu sichern?“ Unterscheidungsvermögen zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen. Letztlich die Welt als etwas Getrenntes von Gott ist unwirklich. Nur Gott selbst ist wirklich. Du kannst Gott erfahren und es gilt nach Gott zu streben. Die Unterscheidung zwischen der wahren Freude und Sinnesvergnügungen. Dann strebst du wieder nach Sinnesvergnügungen und nach Anerkennung und Lob usw.. All das ist vergänglich. Wahre Freude ist die Freude durch die Gegenwart Gottes. Umgekehrt kannst du also sagen: „Sorge dafür, dass du nicht von Gier erfüllt wirst, sorge dafür, dass du nicht im Ärger drin bleibst, sorge dafür, dass du nicht in Verblendung bist. Vergiss dein Ziel nicht und kultiviere dein Unterscheidungsvermögen. Dann vermeidest du völliges Verderben.“

Das war jetzt ein etwas harter Vers. Auch ein Kommentar, den ich normalerweise selten so mache. Aber dieser Vers ist eben so. Und es hilft auch nichts, öfter mal alles unter den Tisch zu kehren. Manchmal muss man auch Klartext reden. Und so kannst du selbst überlegen, was kann das für mich heißen. Wie kannst du dein Leben so gestalten, dass du mehr Gottesliebe erfährst? Eine gute Möglichkeit zu mehr Unterscheidungsvermögen, zu mehr Gottesliebe zu kommen, ist auch ein Aufenthalt in einem Yoga-Vidya Ashram. Sei es als Seminargast, als Individualgast, um eine Ausbildung mitzumachen oder auch als Mithelfer. Alle Informationen dazu unter: www.yoga-vidya.de.

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