Bhakti Sutra 28

Narada Bhakti Sutra 28

Deutsche Übersetzung

Einige sind der Meinung, dass Wissen das Mittel ist, um Bhakti zu erlangen.

Sanskrit Text

  • tasyā jñānam eva sādhanam ity eke ।। 28 ।।
  • तस्या ज्ञानमेव साधनमित्येके ।। २८ ।।
  • tasya jnanam eva sadhanam ity eke || 28 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • tasyāḥ : für diese (Bhakti, Tad)
  • jñānam : Wissen, Einsicht, Erkenntnis (Jnana)
  • eva : nur, allein (Eva)
  • sādhanam : ist das Mittel zum Erlangen (Sadhana)
  • iti : so (Iti)
  • eke : (sagen) einige (Eka)     ।। 28 ।।

Kommentar von Sukadev Bretz

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Shankara sagt in seinem Viveka Chudamani, dass  Bhakti eine Vorstufe von Jnana ist. Und es gibt andere, die sagen, Jnana ist eine Vorstufe zu Bhakti. Letztlich bedingt das eine das andere. Und darum geht es auch in diesem Vers. Jnana kann eine Vorstufe zu Bhakti sein. Bhakti ist Liebe, Bhakti ist Hingabe und Jnana kann dazu helfen.

Du kannst dir bewusst machen, Gott ist überall. Gott ist allgegenwärtig, Gott ist allmächtig, Gott ist allwissend. Wenn du dir das bewusst machst, dann kannst du Gott spüren in allem. Du kannst deine Bewusstheit in alle Richtungen ausdehnen und du spürst Gott. Du kannst über Jnana Yoga auch herausfinden, ich bin nicht der Körper. Ich kann den Körper beobachten, ich bin nicht der Körper. Ich bin nicht die Energien. Die Energien kann ich beobachten, ich kann sie auch verändern. Ich bin nicht die Energie. Ich bin nicht die Emotionen. Emotionen kommen und gehen. Ich kann sie beobachten, ich kann sie auch hervorrufen oder ändern. Ich bin nicht meine Gedanken. Gedanken kommen und gehen. Ich kann sie hervorrufen und ich kann sie auch zum Stillstand bringen. Ich bin nicht meine Persönlichkeit, ich bin auch nicht meine Nation, ich bin auch nicht usw.

Wenn du so überlegst, dann fragst du dich schließlich: „Wer bin ich?“ Ich bin der, der nachdenkt. Und dann kannst du nicht weiter nachdenken, denn du kannst aber spüren. Wenn du dann in dein eigenes Selbst hineingehst, dann spürst du dein Selbst als Freude und Liebe. Und schon ist Liebe da. So ist Jnana eine Hilfe um Bhakti zu spüren. Tiefes Jnana findet seine Erfüllung in Bhakti. Wenn du mit einem anderen Menschen sprichst, und dieser andere Mensch dich schimpft, ganz ungerechtfertigt macht er dir Vorwürfe. Im Jnana kannst du erkennen, dort ist einer, der macht mir Vorwürfe. Du kannst tiefer gehen und denken, er macht es aus einem berechtigten Anliegen. Du kannst noch tiefer gehen und sagen, es ist eine Verletzung. Du kannst noch tiefer gehen und sagen, da ist eine Seele. Du kannst noch tiefer gehen und sagen: Dieser Mensch will Liebe geben, Liebe schenken und Liebe empfangen. Du kannst noch tiefer gehen und dir in diesem Menschen bewusst machen, dieser Mensch ist eine Manifestation Gottes. Durch Jnana, durch Analyse kommst du dazu. Und dann kommt Bhakti, du spürst im Anderen Gott.

Auch im Alltag kannst du dir immer bewusst machen, alles ist eine Manifestation Gottes. Das ist Jnana, Erkenntnis. Du kannst dir durch logische Analyse bewusst machen, hinter allem ist Gott. Und dann führt Jnana zu Bhakti, zur Gottesliebe, zur Gotteserfahrung, zur Hingabe, zur Erfahrung von Ananda, zur Freude. Prema, Liebe. Bhakti, Gottesliebe.

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