Bhakti Sutra 12

Narada Bhakti Sutra 12

Deutsche Übersetzung

Man sollte sich nach den Heiligen Schriften richten, solange das eigene spirituelle Leben noch nicht fest in Gott gegründet ist.

Sanskrit Text

  • bhavatu niścayadārḍhyād ūrdhvaṃ śāstrarakṣaṇam ।। 12 ।।
  • भवतु निश्चयदार्ढ्यादूर्ध्वं शास्त्ररक्षणम् ।। १२ ।।
  • bhavatu nischayadardhyad urdhvam shastraraksanam || 12 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • bhavatu : es soll erfolgen („es sei“, bhū)
  • niścaya-dārḍhyāt : der (die) feste(n) Gründung, Etablierung („Festigkeit“, Dardhya) der Gewissheit, des Entschlusses (Nishchaya)
  • ūrdhvam : in der Folge, nach, über … hinaus (Urdhva)
  • śāstra-rakṣaṇam : das Bewahren, Pflegen („Hüten“, Rakshana) der Schriften, Lehren, Wissenschaften („Unterweisungen“, Shastra)     ।। 12 ।।

Kommentar von Sukadev Bretz

Lesen

Hier spricht Narada etwas sehr wichtiges an, nämlich Weg und Ziel, erste Stufen und letzte Stufen. Um zur höchsten Gotteshingabe zu kommen ist es gut, den Schriften zu folgen und dem was dein Lehrer dir sagt (wenn es ein sattwiger Lehrer ist). Wenn du tief in der Gotteshingabe verankert bist, dann wird die Intuition dich führen. Zu Anfang ist es gut Regeln und Empfehlungen zu folgen. Das hilft dir voranzukommen. Und so ist es gut, z.B. einen Yogalehrer zu haben, es ist gut Schriften zu lesen wie Bhakti Sutra oder die Bücher von großen Meistern wie von Swami Sivananda, und dann dem zu folgen was diese Meister sagen. Richte dich also nach den Schriften. Und wenn die Intuition stärker wird, wenn du Gott erfährst, dann kannst du das tun, was aus deiner Intuition herauskommt. Aber sei vorsichtig, Emotion ist nicht Intuition. Und irgendetwas, das dir in den Geist kommt ist nicht immer Intuition.

Du musst immer wieder überlegen: „Was mir jetzt in den Geist gekommen ist, wird mich das in der Bhakti wachsen lassen? Wird mir das helfen uneigennütziger zu dienen? Wird mir das helfen Gott mehr zu erfahren?“ Dies sind grundsätzliche Fragen die man sich so stellen sollte. Narada hatte vorher gesagt: „Lass das weg, was der Hingabe zu Gott entgegengesetzt ist. Mache das was dir hilft mehr Hingabe zu erfahren“. Und jetzt sagt er: „Auf dem Weg zu all dem richte dich nach den Schriften!“ Und so ein paar Empfehlungen, die auch so in den Schriften stehen. Wenn du Gottes Liebe erfahren willst, dann lebe vegetarisch. Verzichte auf Alkohol, auf Rauchen und Drogen, auf Fleisch und Fisch.

Übe jeden Tag Meditation, rezitiere Mantras oder höre Mantra-Gesängen zu. (Du kannst sie z.B. auf CD haben oder sie selbst singen, sie als Audios oder Videos von den Yoga-Vidya Internetseiten laden.) Wenn möglich geh öfters mal zu einer Puja (einer rituellen Gottesverehrung), lies heilige Schriften (wie Bhakti Sutra), meditiere jeden Tag. Denke morgens bevor du das Haus verlässt an Gott. Bevor oder während du etwas tust sage „Narayana Samarpayami“ (Oh Gott ich weihe es dir!). Bevor du aufstehst und wenn du zu Bett gehst sprich ein Gebet. Meditiere mindestens kurz beim Aufwachen und vor dem Einschlafen. Das sind gute Techniken, die dir helfen die Bhakti zu entwickeln. So hast du eine gewisse Grundlage. Und wenn du über dieses praktizieren tiefe Hingabe bekommst, dann folge deiner Intuition.

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