Jetzt werden wir Bhakti lehren, die Religion der göttlichen Liebe.
Bhakti ist tiefe Liebe (Paramaprema) zu Diesem (Göttlichen).
In ihrer eigentlichen Natur ist diese göttliche Liebe unvergängliche Glückseligkeit.
Wenn ein Mensch sie erlangt, wird er vollkommen, unsterblich und gänzlich zufrieden.
Hat ein Mensch DAS erlangt, wünscht er sich nichts anderes mehr; er grämt sich nicht mehr, er ist frei von Haß oder Neid; er findet keine Freude an den Eitelkeiten der Welt, und er verliert jeglichen Eifer, etwas für sich selbst zu gewinnen.
Erst mag der sich Hingebende trunken vor Glückseligkeit werden. Dann, wenn er DAS erkannt hat, wird er regungslos und still und erfreut sich am Atman.
Deutsche ÜbersetzungBhakti kann nicht dazu benutzt werden, irgendeinen Wunsch zu erfüllen, weil mit ihr alle anderen Wünschen aufhören.
Entsagung besteht darin, alle Handlungen – sowohl die weltlichen als auch die transzendentalen – Gott zu weihen.
Die Entsagung eines Bhaktas besteht darin, daß sich seine Aufmerksamkeit gänzlich Gott zuwendet, und daß er all das abweist, was der Liebe zu Gott entgegenwirkt.
Völlige Hingabe bedeutet, jegliche andere Zuflucht aufzugeben und zu Gott Zuflucht zu nehmen.
Die Zurückweisung all dessen, was der Liebe zu Gott entgegenwirkt, besteht in der Verrichtung solcher weltlichen und transzendentalen Handlungen, die der Hingabe an Gott förderlich sind.
Man sollte sich nach den Heiligen Schriften richten, solange das eigene spirituelle Leben noch nicht fest in Gott gegründet ist.
Andernfalls besteht die Gefahr zu fallen.
Gesellschaftliche Sitten und Gebräuche brauchen nur so lange zu einem gewissen Grad befolgt werden, als bis die Liebe zu Gott entflammt ist; doch sollten solche Tätigkeiten wie Essen, Trinken usw., die zur Gesunderhaltung des Körpers notwendig sind, nicht aufgegeben werden.
Die Merkmale göttlicher Liebe wurden unterschiedlich beschrieben aufgrund der Verschiedenheit der Standpunkte.
Vyasa, der Sohn des Parashara, erklärt Bhakti als Hingabe an Werke der Verehrung und ähnliche Tätigkeiten (Puja-adishu).
Der Weise Garga erklärt Bhakti als Hingabe an den Lobpreis Gottes.
Der Weise Shandilya erklärt Bhakti als das Meiden all dessen, was das alleinige Sich Erfreuen im Atman beeinträchtigt.
Narada jedoch gibt folgende Merkmale von Bhakti an: Wenn alle Gedanken, alle Worte und alle Handlungen dem Herrn hingegeben werden, und wenn man sich bereits durch geringfügiges Vergessen von Gott äußerst unglücklich fühlt, dann hat die Liebe begonnen.
So ist es, so ist es.
